Sonstiges

Donnerstag, 26. Januar 2006

Die Formel zum Unglück

Frau Araxe hat jüngst nebst einigen anderen Bloggern die Erkenntnis des britischen Wissenschaftlers Cliff Arnalln thematisiert, welche besagen soll, daß der 24. Jänner der unglücklichste Tag des Jahres sei. Nun bestehen an dieser These aber erhebliche Zweifel, denn mein bisher unglücklichster Tag zumindest dieses Jahres war bereits der 1. Jänner, welchen ich mit flauem Magen und erheblichem Kopfweh überstehen mußte. Was Übelkeit und Kopfweh für einen Mann bedeutet wissen Sie: Die männliche Leidensfähigkeit ist nun einmal begrenzt, was man bei Fußballspielen gut beobachten kann. Dann nämlich, wenn ein Spieler am Unterschenkel berührt wird, sodaß dieser sterbenskrank und mit schmerzverzerrtem Gesicht zu Boden sinkt, obwohl kein blauer Fleck zu sehen ist.

Der unglücklichste Tag des Jahres jedenfalls soll angeblich errechenbar sein. Die Formel dazu wäre:
Tag X = [W+(D-d)] * TQM * NA,

wobei den Variablen folgende Bedeutung innewohnen soll:
W ... weather (das Wetter)
D ... debt (die Schulden)
d ... das Jännergehalt
T ... time since christmas
Q ... time since failed quit attempt (Unfähigkeit, Silvestervorsätze umzusetzen)
M ... fehlende Motivation
NA ... the need to take action (Notwendigkeit, aktiv zu werden)

Machen wir zunächst die Einheitenkontrolle:
Das Wetter W ist zwar physisch präsent, jedoch dimensionslos. D und d sind monetäre Größen, vermutlich britische Pfund, denn der Euro ist für Briten bekanntermaßen Teufelszeug. T und Q sind Zeiten, die in der SI-Einheit Sekunde einzusetzen sind. Bleiben M und NA über, zwei Größen, die als dimensionslose Dimension auftreten.

Somit ergibt die Einheitenkontrolle:
[Tag X] = [1+(GBP-GBP)] * [s] * [s] * 1 * 1 = [GBPs²]

Man erkennt bereits an dieser Stelle die Unsinnigkeit der Formel, denn dort, wo als Ergebnis ein Datum oder zumindest eine Zeitspanne erwartet wird, ausgerechnet dort steht ein neuartiges und noch nie zuvor gesehenes Mischmasch aus altmodischen britischen Pfund, multipliziert mit dem Quadrat der Sekunde. Selbst Liebhaber englischer Sondereinheiten stoßen hier an die Grenzen ihrer Vorstellungskraft.

Ignoriert man diese Ungereimtheit, dann kann man für die einzelnen Variablen folgende Zahlenwerte ansetzen:
Das Wetter präsentiert sich derzeit nicht gerade von seiner besten Seite, es ist folglich eine Null. Mein Schuldenstand per Ende Dezember betrug umgerechnet 24.345 GBP, mein Jännergehalt 24.345 GBP, was per Ende Jänner einen ausgeglichenen Kontostand ergibt, denn díe Differenz der beiden Werte ergibt gemäß der Nachrechnung mit dem Taschenrechner Null. Die Time since Christmas beträgt 2.678.400 Sekunden, die der Silvestervorsatzumsetzunfähigkeit 2.073.600 Sekunden. Fehlende Motivation und die Notwendigkeit, aktiv zu werden, sind beides Faktoren, die sehr hoch sind, hier mittels Engineering Judgement als jeweils 150.000 angesetzt.

Damit errechnet sich Tag X zu:

Tag X = [0+(24.345-24.345)]*2.678.400*2.073.600*150.000*150.000 = 0 GBPs²

Perdauz! Unverhofft ergibt die unter Berücksichtigung der Einheitenproblematik aber ansonsten mathematisch-präzise durchgeführte Berechnung des unglücklichsten Tages des Jahres, daß dieser bereits in der nullten Britischenpfundquadratsekunde nach dem Jahreswechsel beginnt. Nicht der 24. sondern bereits der 1. Jänner ist also der gesuchte Tag. Gehen Sie in sich und denken Sie zurück, dann werden auch Sie sich eingestehen, daß Sie bereits am 1. Jänner zu sich sagen mußten:

"Schlecht schaut's aus, heuer kann es nur noch besser werden."

Montag, 9. Januar 2006

CdhDs Gezeitenstudie komplett gefälscht

Angesichts meines vorigen Beitrages machte mich Neo-Bazi names des CdhD* und als selbsternannter angeblicher Sprecher der Humboldt Universität zu Berlin auf eine angebliche Untersuchung aufmerksam, die beweisen soll, daß der

"Mond [...] keinen Einfluß auf die Gezeitenunterschiede auf der Erde [hat]. Ebbe und Flut entstehen im Gegensatz zu der bisherigen Annahme nicht durch die Anziehungskraft des Mondes, sondern durch ein beständiges Auf und Ab der Kontinente [Anm. ... die auf Scharnieren beweglich angeordnet sind.]"

Dieser offensichtliche Unsinn wurde mit einigen arrangierten Photographien derart dilletantisch "belegt", daß es für den Kenner der Materie nur eines Blickes bedurfte, um festzustellen, daß die Studie eine ähnliche In-die-Irre-Führung ist, wie die jüngst von mir aufgedeckte Fälschung einer Stammzellenstudie durch den südkoreanischen "Klon-Pionier" Hwang Woo Suk. Die Erwähnung eines ins Auge springenden Widerspruches in der "Analyse" von Neo-Bazi alleine würde reichen, um ihn sein Weblog aus Scham für immer schließen lassen zu müssen, trotzdem soll hier dem Weg einer wissenschaftlichen Entgegnung der Vorzug gegeben werden. Der erwähnte Widerspruch wird dann am Ende dieses Beitrages thematisiert werden.

In Ermangelung eines innerösterreichischen Meeres wurde in Zusammenarbeit mit dem Institut für technische Physik sowie dem Institut für Hydrogeodäsie der Technischen Universität Wien eine experimentelle Nachweisführung in Bezug auf den Zusammenhang zwischen Mondstand und Flut gewählt. Hierzu war es zunächst notwendig, die realen physikalischen Gegebenheiten modellhaft auf den Versuchsaufbau umzusetzen, um so ein realitätsnahes Abbild der Natur zu erreichen. Dies bedingte eine Umrechnung der Mondmasse auf einen Versuchskörper mittels des newtonschen Gravitationsgesetzes:



Setzt man die Masse des Mondes mit 7,348 E-22 kg und die mittlere Entfernung des Mondes zur Erde mit 384.405 km an und reduziert den Abstand der Testmasse zur Wasseroberfläche im Versuchsfall auf 0,5 m, so ergibt sich eine erforderliche Testmasse von 124.317 kg. Der Simulationsmond wurde durch Herstellung einer hyperkonzentrierten Masse realisiert und mit einer staatlich geprüften und geeichten Präzisionswaage für testtauglich befunden (Abbildung 1).

1 2

Sodann wurde der Versuchsaufbau (Abbildung 2) durch einen gerichtlich beeideten Sachverständigen überprüft und ein Serientest durchgeführt, der darin bestand, daß das im Testwasserreservoir zu Prüfzwecken eingesalzte schöne blaue Donauwasser dem wechselnden Einfluß des Simulationsmondes ausgesetzt wurde.

Abbildung 3 zeigt den Wasserstand ohne Einfluß des Simulationsmondes. Die statistische Auswertung aller Meßergebnisse ergibt hierbei eine Wasserspiegelhöhe von 79 mm, während man - wie auf Abbildung 4 dargestellt - deutlich erkennen kann, daß der Wasserspiegel des Testwassers unter Einfluß der hyperkonzentrierten Testmasse auf 118 mm ansteigt.

3 4

Die Testergebnisse wurden vom gerichtlich beeideten Sachverständigen und einem unabhängigen Notar abgenommen und als aussagekräftig und korrekt bewertet. Damit konnte experimentell eindeutig nachgewiesen werden, daß der Wasserstand des Meeres sehr wohl vom Stand des Mondes abhängt, während die "Theorie", wonach der Meeresspiegel von auf Scharnieren beweglich montierten Erdteilen beeinflußt sei, in das Reich der kindlich-naiven Phantasie verwiesen werden konnte.

Abschließend noch einige Worte zu dem bereits angesprochenen Widerspruch in der "Nachweisführung" für die vom CdhD frei erfundene These. Die in dessen Beitrag präsentierten Bilder sind mit den folgenden Bildbeschreibungen versehen:

5 6

Abbildung 5: "Unser stimmungsvolles Bild zeigt Frau Luna, unser heutiges Corpus delicti, aufgenommen vom Planetarium des Café Sperrmüll in St. Pauli [...] Sie zeigt sich in voller Pracht, die sogenannte Säufersonne [...]"

Abbildung 6: "Am 24. November 2005 um 19.32 Uhr erklang auf der Sternwarte des Café Sperrmüll der erlösende Ausruf des Archimedes in der Übersetzung von Herrn Magister in spReE, Dr. h.c. André Tripelund: Heureka, die Elbe hat Hochwasser und kein Mond ist zu sehen!"

Leicht erkennbar stellt sich die Situation als b'soffene G'schicht' dar, denn während der Photograph des Bildes 5 durchaus in der Lage war, den Mond mithilfe seines Teleobjektives ausfindig zu machen und abzulichten, ist Herr (titellos) Tripelund durch den Genuß des in seiner linken Hand befindlichen alkoholischen Genußmittels bereits derartig illuminiert, daß selbiger Frau Luna nicht mehr zu orten imstande ist - dies obwohl der das Elbhochwasser auslösende Mond sich quasi Auge in Auge mit Herrn (titellos) Tripelund befindet.

Seriöse Forschung - wie sie hier in Österreich betrieben wird - unterliegt aus gutem Grund dem Leitsatz "Don't drink and investigate". Nehmen Sie daher heute Abschied vom Weblog unseres deutschen Nachbarn Neo-Bazi (welches aus verständlichen Gründen für immer geschlossen werden wird), indem Sie diesem auf dem extra von jenem mit langer Hand vorbereiteten Schmähbeitrag meine integre Person betreffend Ihre Grabesrede verlesen!
___________________
* Club der halbgebildeten Dilletanten

Freitag, 30. Dezember 2005

Zeitgewinn

Des zerbrechlichen Schmetterlings verhaltener Flügelschlag ist der Vergänglichkeit einer Sekunde nur.

Poetisch fürwahr. Doch leider erstens falsch, zweitens unrichtig und zu guter Letzt auch noch äußerst unpräzise. Eine Sekunde ist eine sehr prosaische Angelegenheit, weshalb sie für die melancholische Nutzbarkeit zur Beschreibung poesieschwangerer symbolträchtiger Stimmungsschwankungen ungeeignet ist. Denn definiert wird die Sekunde folgendermaßen:

Eine Sekunde ist das 9.192.631.770-fache der Periodendauer der dem Übergang zwischen den beiden Hybridfeinstrukturenniveaus des Grundzustandes von Atomen des Nuklids 133 Cäsium entsprechenden Strahlung.

Jeder weiß das. Jeder hält sich daran. Jeder bis auf eine: Unsere Mutter Erde. Als Frau ist natürlich auch die Erde Stimmungschwankungen unterworfen, welche vom Mond beeinflußt werden, der für Flut und Ebbe sorgt. Wallungen also, die die Erde mal schneller, mal langsamer rotieren lassen, kurz gesagt, die Erde eiert etwas unrund durch das Universum. Dazu kommt, daß auch der Mond es an Genauigkeit missen läßt, denn dessen Drehzahl hängt von der Nähe zur Sonne ab, welche selbst wiederum Teil eines sich stetig verlangsamernd ausdehnenden Universums ist, sodaß sich durchaus feststellen läßt: Alles ist relativ.

Die Ungenauigkeit des Universums, das sich präpotenterweise nicht an unsere Cäsium-Definition hält, führt nun dazu, daß sich unsere Zeit mit der Zeit verschiebt, sodaß uns alle 5.400 Jahre eine Stunde abhanden kommt. Nach 32.400 Jahren müßten daher alle, deren Büroarbeitszeit normalerweise um 8 Uhr Früh beginnt, schon um regulär 2 Uhr Früh am Arbeitspatz sein, zu einer Zeit also, in der es noch stockdunkel ist, was zu einem gewerkschaftlichen Aufschrei führen würde, denn dies wäre ein klarer Fall von Nachtarbeit, der mit einer erhöhten Entgeltzahlung abgegolten werden müßte (andererseits könnte die Gewerkschaft diese Tatsache ja auch nützen, um eine schleichende Arbeitszeitverkürzung durchzusetzen).

Damit es zu alledem nicht kommt, wird uns etwa alle 18 Monate eine zusätzliche Schaltsekunde geschenkt, das nächste mal am 1.1.2006 um 1 Uhr nachts. Freude allenortens, nicht nur darüber, daß wir schön im Zeitplan bleiben, nein, je nach Vorliebe kann man Silvester diesmal etwas ausgiebiger feiern oder etwas länger ausschlafen. Findige Geister gehen diesbezüglich einen Kompromiß ein. Sie feiern 0,5 Sekunden länger und schlafen dafür auch 0,5 Sekunden mehr.

Wie auch immer. Am ersten Arbeitstag des Jahres werden verglichen mit dem Vorjahr jedenfalls munterere Gesichter in den Büros auftauchen. Carpe Sekunde!

Freitag, 23. Dezember 2005

Vertrag von Barcelona

Während meines jüngsten Staatsbesuches in Barcelona traf ich mit meinem alten Freund Robert zusammen, den die Liebe vor drei Jahren zu einem Auslandsösterreicher werden ließ. Robert betreibt in der Zwischenzeit einen zweijährigen Sohn namens Jan, zu welchem trotz geglaubter sprachlicher Barrieren eine Kontaktaufnahme meinerseits durchaus möglich war. Geglaubt insoferne, da ich nicht wußte, daß Jan zweisprachig, also deutsch/spanisch aufwächst. Der Kleine meines alten Freundes beherrscht also die in diesem Alter typischen Meinungsäußerungen ("Papa Hose gemacht", "Eis haben", "Playstation!", "Mann aus Wien ist blöd") in jeweils zwei Varianten.

Freund Robert war so liebenswürdig, mir einige nette Lokale in Barcelona zu zeigen, außerdem betätigte er sich als Fremdenführer, der seine Wahlstadt nicht wirklich kannte, weshalb ich auf unserer Tour durch die Stadt aus dem von mir mitgebrachten Reiseführer rezitierte und Robert so zu einer Wissens- und Horizonterweiterung verhalf.

Als Gegenleistung für seine Dienste schlug Freund Robert zum Abschluß ein kleines Gegengeschäft vor. Er und seine Frau würden zu Weihnachten nach Wien kommen, um die unerträgliche Wärme Barcelonas gegen Kälte, Nässe und Hochnebel zu tauschen. Um jedoch hier einen ungestörten Urlaub genießen zu können, wurde vereinbart, mich einerseits möglichst zu meiden, andererseits für die Dauer des Wienaufenthaltes Sohn Jan bei mir zu deponieren. In der Hoffnung, daß es sich hierbei lediglich um ein unverbindliches Höflichkeitsansinnen handelte, sagte ich formal zu und vergaß die diesbezügliche Vereinbarung bereits wenige Minuten nach meiner Abreise aus Barcelona.

Gestern erreichte mich nun folgendes E-Mail:

Lieber Xxxxxxx!

Das Fest der Feste naht und somit auch unser Aufenthalt in Wien. Wir kommen am 26.12. nachmittags an und würden Jan dann so gegen Abend bei dir vorbeibringen. Am 8.1. fliegen wir wieder, d.h. wir holen ihn morgens ab, um rechtzeitig in Schwechat zu sein. Das mit der Harn- und Stuhlverhaltung hat er noch immer nicht so ganz begriffen, aber du hast doch Parkettboden, oder? Ansonsten ißt er gerne rohes Fleisch, das er auch selbst jagt. Kauf vielleicht Kaninchen oder Mäuse. Er ist ein Engelchen, aber mach ihn ja nicht zornig. Er ist seit deinem Besuch wesentlich stärker und gemeiner geworden und nicht nur einmal, daß ich mich nur mit Mühe im letzten Moment aus seiner hinterlistigen Kehlkopfklammer befreien konnte.

Frohes Fest einstweilen und auf bald!
Dein Robert!


Wohlan, Verträge sind einzuhalten. Weiß jemand, wo man günstig einen Raubtierkäfig erstehen kann?

Dienstag, 20. Dezember 2005

Inverses Verschlafen

Nach einem langen Abend, den meine Arbeitskollegen bei mir verbracht haben, um Weihnachten zu feiern, was sich durch ein sinnloses Freß- und Saufgelage ausdrückte, beschloß ich, den heutigen Tag etwas später angehen zu lassen. Ich nahm mir daher vor, den Wecker meines Vertrauens von der regulären Weckzeit 6 Uhr auf eine ausnahmsweise und im Büro wohl begründbare Zeit von 7 Uhr zu verstellen und tat dies auch, totzdem ich spätnächtens zwei Wecker in der Hand zu halten glaubte.

Heute morgen erwachte ich natürlich durch des Weckers Läuten, ich schaltete denselbigen so rasch wie möglich ab (weil dessen Geräusch mich sonst noch in den Wahnsinn treibt) und torkelte schlafestrunken in die Küche, in der ich erstens das Kaffeewasser aufsetzte und zweitens das Radio aufdrehte, in der Hoffnung, trotz meines bedauernswerten Zustandes dem 7-Uhr-Morgenjournal auf Ö1 folgen zu können. Doch statt den Nachrichtensprecher zu vernehmen, drang Musik an meine Ohren. Klassische Musik, die ich an sich schätze, die mich allerdings etwas irritierte, denn in dem Moment ensprach jene nicht meiner Erwartungshaltung.

Ich wagte einen hilfesuchenden Blick auf die Küchenuhr. 7:15 Uhr. Wo war also das Morgenjournal? Ich überlegte kurz und stutzte. Denn die Küchenuhr ist die einzige Uhr meines Haushaltes, die die Winterzeitumstellung aus Faulheit meinerseits nicht mitgemacht hat. Also mußte es wohl 6:15 Uhr sein. Der Uhrenvergleich mit sämtlichen anderen Uhren meiner Wohnung (mit Ausnahme meines Weckers) bestätigte meine Schlußfolgerung. Und nun begann ich an mir selbst zu zweifeln. Sollte ich tatsächlich selbst den Wecker um eine 3/4 Stunde vorgestellt haben? War ich gestern Abend tatsächlich so ... Hm ...

Grübelnd fuhr ich ins Büro, nachdenklich darüber, ob ich wohl in jedem Moment meines Lebens Herr über meine wenigen Sinne bin. Als derjenige, der heute als Erster das Büro betrat, mußte ich den nachfolgenden Kollegen jedoch erklären, warum ausgerechnet ich so früh am Arbeitsplatz erscheine, wo doch ausgerechnet ich ... Lassen wir das Thema. Langer Rede kurzer Sinn, ich mußte meine in offenbar unzurechnungsfähigem Zustand begangene Tat gestehen. Ein Kollege - ein Vater eines 3-jährigen Buben, der zu der Feier ebenfalls mitgebracht wurde - brach jedoch in schallendes Gelächter aus, denn dieser meinte, das könne nur sein Sohn getan haben, der liebe nämlich Uhren und täte nichts lieber als stundenlang an ihnen herumzudrehen.

Grmpf. Nicht auszudenken, wenn der kleine Lümmel die Uhr um 4 Stunden vorgestellt hätte. Ich wäre wohl heute nicht in der Lage, diesen Beitrag zu tippen.

Montag, 12. Dezember 2005

Von innen

Punsch und Glühwein können dazu führen, daß man sich mittels der zu sich genommen Getränke philosophische Gedanken aneignet, deren Verinnerlichung das Innere nach außen kehren lassen kann, nämlich dann, wenn selbige gebloggt wird, was hiermit geschieht. Und so werden Sie nun Zeuge von Gedankengängen und Schlußfolgerungen, die durch Alkohol als Katalysator sich entwickelt zu haben beliebten.

Wie aus Funk und Fernsehen bekannt und wie vom Volksmund tradiert, kommt Schönheit stets von innen. Jedoch auch Wärme kommt von innen. Sie merken dies an kalten Tagen wie diesen, wenn Sie durchfroren den eingangs erwähnten Punsch oder Glühwein konsumieren. Doch während es bei Wärme ein Leichtes ist, sich diese von außen nach innen zuzuführen, sodaß diese von innen kommend wiederum nach außen wirkt, verhält sich dieses Prinzip bei der Schönheit nicht analog. Zumindest nicht bei der eigenen. Denn wie Sie vermutlich während Ihrer Selbsterfahrungstrips erfahren haben, bewirkt das trinken von zweifelhaften bei Esoterikmessen erstandenen Schönheitswässerchen schlicht und einfach gar nichts. Jedoch verzweifeln Sie noch nicht, denn eine der drei nun folgenden resumierenden Erkenntnisse ist sicher auch für Sie die zielführende weil zutreffende.

1. Eigene Wärme kommt von innen.
Führen Sie sich dazu alkoholische Getränke zu.

2. Eigene Schönheit kommt von innen.
Zuführen von Getränken jeglicher Art führt zu genau nichts.

3. Die Schönheit des Anderen kommt von innen.
Führen Sie sich dazu alkoholische Getränke zu.

Donnerstag, 24. November 2005

Eurotisches

Bereits bei meiner allerersten U-Bahn-Fahrt in Barcelona sprang mir ein Hinweisschild ins Auge, das mich zeit meines Staatsbesuches in seiner Rätselhaftigkeit derart beschäftigte, daß ich völlig darauf vergaß, die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt für Sie abzulichten. Stattdessen darf ich Sie jedoch in dasselbe Staunen versetzen, das mich befiel:



Auch wenn Sie - wie ich vermute - keiner der Sprachen mächtig sind, die dem besagten Schild zu einer detaillierten Aussage verhelfen sollen, sollte es Ihnen nicht schwerfallen, die Intention zu erraten. Es handelt sich um 2 Verbote und deren Pönalisierung.

Während Schwarzfahren mit 40 Euro zwar etwas überteuert aber logisch nachvollziehbar erscheint, stutzte ich bei der Strafe für Rauchen in der U-Bahn. Denn während Sie überall auf der Welt bei jeglicher Bestrafung dazu aufgefordert werden, einfach nur in das Geldscheinfach Ihrer Geldbörse zu langen, zwingt man notorische Raucher in Barcelona während einer nicht ruckfreien U-Bahn-Fahrt nebst der Ablieferung dreier 10 Euro Scheine auch noch dazu, ihr Münzfach zu öffnen und dem Exekutivorgan eine jener 5 Cent Münzen auszuhändigen, derer man auch bei guter Beleuchtung und ohne äußerlich aufgebrachter Vibrationen aufgrund ihrer Kleinheit kaum habhaft wird. Stellen Sie sich nun zusätzlich die zitternden Hände eines Rauchers vor, der offiziellerseits soeben auf Entzug gesetzt wurde, und Sie ahnen, was für eine Strafe man dem armen Delinquenten antun möchte.

Besprechungen mit ebenfalls rätselnden Reiseteilnehmern ließen zwar brachliegendes Kreativitätspotential erahnen, brachten mich in der Sache selbst aber auch nicht weiter. Denn daß 5 Cent der Strafe etwa der Krebsforschung zugute kämen, erschien uns dann doch etwas zu naheliegend und trivial. Es mußte also einen komplexeren Zusammenhang geben.

Zurück in Wien beschloß ich also, ein wohlfeil formuliertes englischsprachiges E-Mail an die Barceloner Verkehrsbetriebe zu richten. Die Antwort kam prompt, war in demselben schlechten Englisch gehalten wie meine Anfrage und lautete wie folgt:

when the coin in spain was the “pesetas”, the sanction was 5.000, and when we must to change to euros, it was converted in 30.05 cents.

Aja klar, warum bin ich da nicht selber draufgekommen? 30,05 Euro mal einem Umrechnungsfaktor von 166,386 ergibt zuzüglich eines Rundungsfehlers tatsächlich 5.000 ehemalige spanische Peseten. Somit hat die Strafe ihre vollste Richtigkeit. Schlimm hat die Sache damals - als ich noch jung war und es deshalb noch keinen Euro, dafür jede Menge Haare auf meinem Kopf gab - jedoch für Schwarzfahrer ausgesehen, denn 40 Euro entsprechen äußerst unrunden 6.655,44 Peseten. Vermutlich sollte dazumals das langwierige Münzensuchen potentielle Schwarzfahrer von ihrem potentiellen Tun abhalten. Ein erzieherischer Effekt, der durch die Euroumstellung leider völlig verlorenging, womit wir bei der Kernaussage dieses Beitrages sind:

Der Euro ist schuld.

Dienstag, 22. November 2005

20.000

Wer es genau trifft, der bekommt von mir ein leckeres Punschrezept!

Edit 1:
The Winner is: pazamaza!
(eindeutig aus der IP ersichtlich)
Herzlichen Glückwunsch!

Edit 2:
Der Gewinn für Pazamaza:
1 Liter Weißwein
1 Liter Orangensaft
1/4 Liter Rum
Jede Menge Vanillezucker
2 Zimtstangen
1 Eßlöffel Gewürznelken
Unter ständigem Rühren erhitzen, vor dem Kochen vom Herd nehmen. Wohl bekomm's!

Montag, 14. November 2005

Knutschhistorisches

Während meines Aufenthaltes in Barcelona, der einst als "des Baron katalanische Periode" in die Analen eingehen wird, hatte ich natürlich auch ein Bedürfnis nach Informationsbefriedigung bezüglich des Zustandes der Welt im allgemeinen und bezüglich der essentiellen Geschehnisse im Zentrum der Welt, nämlich Österreichs, im speziellen. Daher nutzte ich in regelmäßigen Abständen die Gelegenheit, in diversen Cafes und Restaurants bereitliegende spanische Zeitungen zu durchschmökern. Ein Unterfangen, welches sich - da ich weder der spanischen noch der katalanischen Sprache mächtig bin - im Regelfall darauf beschränkte, die in diesen Printwerken sich befindlichen Bilder anzusehen und daraus auf den im mir unverständlichen Text verborgen bleibenden Informationsgehalt des jeweiligen Beitrages zu schließen.

Sie werden nun möglicherweise einwenden, daß dies in meinem Fall keinen Unterschied zu meinem Leseverhalten österreichischer Gazetten machte, und - Sie haben natürlich vollkommen recht. Insoferne mangelte es mir trotz sprachlicher Barrieren nicht an fehlenden Nachrichten aus der großen weiten Welt, wenngleich ich einschränken muß, daß ich doch versuchte, einzelne Wörter ihrer Unverständlichkeit zu entreißen und mir selbige als Assoziationsgrundlage für weiterführende Interpretationen gedanklich einzuverleiben.

So kam es, daß ich eines Morgens die hierzulande leider viel zu unbekannte Tageszeitung "La Vanguardia" in Händen hielt und ein Bild erspähte, das tatsächlich einen Bezug zu meiner Heimatstadt herzustellen in der Lage war, denn ich erkannte die Statue Maria Theresiens vor einem unserer wichtigsten Bundesmuseen.

Der Versuch, den dazugehörigen Text hinsichtlich etwaiger deutenswerter Wörter zu durchstreifen, endete jedoch jäh beim dritten Wort der Überschrift, denn dieses ließ mich unvermittelt jene Assoziation herstellen, die in der Überschrift zu diesem Beitrag zu finden ist:



Nebenbei bemerkt: Die Spanier haben darüber hinaus leider übersehen, daß dieses Gebäude nicht "Kunsthistorisches" sondern "Kunsthistorisches Museum" heißt.

Mittwoch, 9. November 2005

Direxalamnamnetik

Moderne Zeiten erfordern moderne Antworten:

Herr J. (unwissend): Was heißt eigentlich Direxalamnamnetik?
Herr G. (abwimmelnd): Keine Ahnung. Ergoogle's dir selber.

Der Baron

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hasenhirsch - 11. Juli, 16:50
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RokkerMur - 26. Januar, 22:40
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sie scheinen bürokratischer geworden zu sein ;)
RokkerMur - 26. Januar, 22:38
Bei der Gelegenheit:...
Bei der Gelegenheit: kann mir mal jemand Dativ und...
blogger.de:esperanza.sueno.realidad - 6. September, 16:29
Stimmt, ...
eigentlich würde mein Kommentar reichen ...
sokrates2005 - 12. Januar, 15:38

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