Literaturgrillage
Grillen (damit ist der archaische männliche Ritus des Fleischerwärmens in freier Natur und nicht das gleichnamige zirpende Fluginsekt gemeint) ist ähnlich wie Fußball eine Tätigkeit für Proleten. Aus diesem Grund scheue ich mich davor, mich dem Grillen hinzugeben, schließlich bin ich Individualist vornehmer Natur, von abgehobener Blasiertheit und stets um Distanz zum gemeinen Volk bemüht. Noble Blässe erfreut meinen Teint, und außerdem recke ich meine Nase gerne arrogant in die Höhe. Das Leben an der Spitze der Pyramide ist schön.
Nichtsdestotrotz hielt ich mich am Sonntag in meinem Landrefugium auf. Während ich durch die Gartenanlage lustwandelte, ereilte mich der Ruf des körpereigenen Magens, welcher nämlich zu knurren begann, sodaß ich beschloß, mich nach Verzehrbarem umzusehen, sodaß ich instinktiv den refugiumseigenen Kühlschrank aufsuchte, der randvoll mit Grillgut und Gemüse gefüllt war. Meine Gemüsephobie in Betracht ziehend entschied ich mich für Fleisch und stand flugs vor dem Problem, daß ich mich durch grillen desselben in des Plebs Niederungen begeben müßte.
Ich entschloß mich dennoch für das Grillen, nur mußte ich - um meinen Einstellungen und meinen Prinzipien treu zu bleiben und mich von der breiten Masse abzuheben - eine intellektuelle Note integrieren. Ich überlegte zunächst, die erforderliche Glut durch Verheizen des barocken Holzaltares der ortseigenen Dorfkirche zu erwirken, befürchtete aber eine darauffolgende Exkommunikation durch den kircheneigenen Landpfarrer, sodaß ich meine Absicht revidierte und mir die Idee kam, eine literarische Beziehung herzustellen. Ich betrat die refugiumseigene Bibliothek, welche gezählte 17 Bücher beinhaltet und ergriff mit einiger Ergriffenheit aber sicherem Griff Ray Bradburys Fahrenheit 451.
Das Grillen konnte seinen Lauf nehmen. Ich eröffnete das Feuerritual mit der ritualseigenen Ernsthaftigkeit und überantwortete das beziehungsvolle Werk den sich nach Literatur sichtlich verzehrenden Flammen. Der Schöngeist siegte über die Primitivität, der Tag war nicht vergebens.
Bild: Beziehungsvolle Weltliteratur beim Überantwortungsvorgang an das Feuer
Mein Dank gilt meinem Redakteur Herrn J, der mir bei der Überantwortung des beziehungsvollen Buches an das Feuer hilfreich zur Seite stand.
Nichtsdestotrotz hielt ich mich am Sonntag in meinem Landrefugium auf. Während ich durch die Gartenanlage lustwandelte, ereilte mich der Ruf des körpereigenen Magens, welcher nämlich zu knurren begann, sodaß ich beschloß, mich nach Verzehrbarem umzusehen, sodaß ich instinktiv den refugiumseigenen Kühlschrank aufsuchte, der randvoll mit Grillgut und Gemüse gefüllt war. Meine Gemüsephobie in Betracht ziehend entschied ich mich für Fleisch und stand flugs vor dem Problem, daß ich mich durch grillen desselben in des Plebs Niederungen begeben müßte.
Ich entschloß mich dennoch für das Grillen, nur mußte ich - um meinen Einstellungen und meinen Prinzipien treu zu bleiben und mich von der breiten Masse abzuheben - eine intellektuelle Note integrieren. Ich überlegte zunächst, die erforderliche Glut durch Verheizen des barocken Holzaltares der ortseigenen Dorfkirche zu erwirken, befürchtete aber eine darauffolgende Exkommunikation durch den kircheneigenen Landpfarrer, sodaß ich meine Absicht revidierte und mir die Idee kam, eine literarische Beziehung herzustellen. Ich betrat die refugiumseigene Bibliothek, welche gezählte 17 Bücher beinhaltet und ergriff mit einiger Ergriffenheit aber sicherem Griff Ray Bradburys Fahrenheit 451.
Das Grillen konnte seinen Lauf nehmen. Ich eröffnete das Feuerritual mit der ritualseigenen Ernsthaftigkeit und überantwortete das beziehungsvolle Werk den sich nach Literatur sichtlich verzehrenden Flammen. Der Schöngeist siegte über die Primitivität, der Tag war nicht vergebens.
Bild: Beziehungsvolle Weltliteratur beim Überantwortungsvorgang an das Feuer
Mein Dank gilt meinem Redakteur Herrn J, der mir bei der Überantwortung des beziehungsvollen Buches an das Feuer hilfreich zur Seite stand.
derbaron - 3. August, 07:24
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