Der Prinz und das Keks
Schon im zarten Alter von fünf Jahren liebte meine Wenigkeit (auch Hochwohlgeboren genannt) Süßzeugs aller Art. Meine Augen begannen genau dann zu leuchten, wenn es Germknödel, Palatschinken, Marillenknödel, Kaiserschmarrn, Zwetschkenknödel, Salzburger Nockerln, Erdbeerknödel, Rhabarberkuchen, Topfenknödel, Apfelstrudel, Nougatknödel, Mohr im Hemd, Erdbeeren mit Schlagobers (Schlachsahne, Anm. f. unsere piefkinesischen Nachbarn), Sachertorte, Eis, Schokolade und Kekse gab.
Kekse. Standesgemäß stand ich es mir besonders auf eine ganz spezielle Kekssorte, eine Kekssorte, bei der eine dünne Schichte Schokolade zwischen zwei Kekshälften verpreßt und als Bindemittel genutzt wird, was mich stets dazu verleitete, eine Kekshälfte abzuheben, die sich darunter befindliche Schokoladeschichte mit den Fingernägeln herauszupopeln und als Aperitiv zu vertilgen, um hernach die beiden Kekshälften nachzuwerfen. Ich spreche von den Prinzenrollenkeksen von de Beukelaer.
Nun übten diese Kekse nicht nur einen kulinarischen Reiz auf mich aus, nein, ich betrachtete auch stets mit der einem Kleinkind innewohnenden kleinkindlichen Neugierde das jene umhüllende Verpackungsmaterial, auf welchem gar wundervolle Bilder der nachfolgend dargestellten Art affichiert waren (das Wort affichieren kannte ich im zarten Alter von fünf Jahren natürlich noch nicht und selbst bis heute meinte ich, das Wort hiesse achiffieren):
Der Prinz, der auf dem Keks tanzt also. Eine Prinzenrollenkeksnutzungsvariante, die meinen kleinkindlichen Erfahrungsdrang auf eine Weise weckte, die mich hochkreativ, also von selbst und ohne Anleitung durch die Erziehungsberechtigten beschließen ließ, es dem Prinzen gleichzutun und ebenfalls ein Tänzchen zu wagen. Ich schlich in die Küche, plünderte das Prinzenrollenkeksdepot, öffnete im Kinderzimmer eine Packung, legte einige der Kekse auf den Fußboden und begann wie wild darauf herumzuhopsen, bis der eben erwähnte Fußboden von Bröseln übersäht war und meine Hausschuhunterseiten solcherart von Schokolade verklebt waren, daß jeder Schritt mit diesen ein schnalzendes Geräusch nach sich zog.
Heissa, war das lustig. Ich verstehe allerdings bis heute nicht, warum Muttern von meiner Baletteinlage nicht begeistert schien (sie murmelte etwas von in Afrika sterbenden Kindern, die diese Kekse gerne gegessen hätten), denn schließlich befolgte ich lediglich die mit dem Produkt mitgelieferte Bedienungsanleitung. Ja es ist schwer, als Kind zugleich die Erwartungshaltung der Lebensmittelindustrie und der Eltern zu befriedigen.
Kekse. Standesgemäß stand ich es mir besonders auf eine ganz spezielle Kekssorte, eine Kekssorte, bei der eine dünne Schichte Schokolade zwischen zwei Kekshälften verpreßt und als Bindemittel genutzt wird, was mich stets dazu verleitete, eine Kekshälfte abzuheben, die sich darunter befindliche Schokoladeschichte mit den Fingernägeln herauszupopeln und als Aperitiv zu vertilgen, um hernach die beiden Kekshälften nachzuwerfen. Ich spreche von den Prinzenrollenkeksen von de Beukelaer.
Nun übten diese Kekse nicht nur einen kulinarischen Reiz auf mich aus, nein, ich betrachtete auch stets mit der einem Kleinkind innewohnenden kleinkindlichen Neugierde das jene umhüllende Verpackungsmaterial, auf welchem gar wundervolle Bilder der nachfolgend dargestellten Art affichiert waren (das Wort affichieren kannte ich im zarten Alter von fünf Jahren natürlich noch nicht und selbst bis heute meinte ich, das Wort hiesse achiffieren):
Der Prinz, der auf dem Keks tanzt also. Eine Prinzenrollenkeksnutzungsvariante, die meinen kleinkindlichen Erfahrungsdrang auf eine Weise weckte, die mich hochkreativ, also von selbst und ohne Anleitung durch die Erziehungsberechtigten beschließen ließ, es dem Prinzen gleichzutun und ebenfalls ein Tänzchen zu wagen. Ich schlich in die Küche, plünderte das Prinzenrollenkeksdepot, öffnete im Kinderzimmer eine Packung, legte einige der Kekse auf den Fußboden und begann wie wild darauf herumzuhopsen, bis der eben erwähnte Fußboden von Bröseln übersäht war und meine Hausschuhunterseiten solcherart von Schokolade verklebt waren, daß jeder Schritt mit diesen ein schnalzendes Geräusch nach sich zog.
Heissa, war das lustig. Ich verstehe allerdings bis heute nicht, warum Muttern von meiner Baletteinlage nicht begeistert schien (sie murmelte etwas von in Afrika sterbenden Kindern, die diese Kekse gerne gegessen hätten), denn schließlich befolgte ich lediglich die mit dem Produkt mitgelieferte Bedienungsanleitung. Ja es ist schwer, als Kind zugleich die Erwartungshaltung der Lebensmittelindustrie und der Eltern zu befriedigen.
derbaron - 8. Juni, 09:52
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