Dienstag, 6. Juni 2006

Kindheitsleichtgläubigkeit

Kinder sind leicht zu beeinflussende Geschöpfe, was unter anderem darin begründet ist, daß deren Gehirne noch nicht so sehr mit Wissen und Erfahrung vollgestopft sind wie jene unsereiner, sodaß jegliche neue Information bar jeder Möglichkeit, diese mangels Vergleichbarkeit auf Plausibilität zu prüfen, wie ein saugender Schwamm auf- und angenommen wird. Nur so ist zu erklären, daß Kinder an Weihnachtsmänner, das Christkind, Kinder bringende Störche, Osterhasen, Schneewittchen und das Gute im Menschen glauben.

Nun war auch ich dereinst ein Kind (manche unter Ihnen werden sich jetzt denken, ja, das ist er immer noch), und als solches unterlag auch ich dem Einfluß erfundener Geschichten, die ich als wißbegieriger kleiner Junge selbstverständlich stets für bare Münze nahm, was mein kärgliches Taschengeld jedoch nur unmerklich aufbesserte. So kam es, daß ich damals (als ich sehr sehr jung war und noch Haare hatte) mit meinem Vater in unserem knallgelben Auto durch die Straßen fuhr, als ein leichter Nieselregen einzusetzen beliebte, der dazu führte, daß die auf der Straße stolzierenden Damen begannen, ihre Schirme aufzuspannen, während die Herren der Schöpfung weiterhin ihren Kopf unbeirrt durch die Gegend trugen und die Laune der Natur ignorierten.

Eine Beobachtung, die mich stutzig machte, und so beging ich den verhängnisvollen Fehler, meinen Vater diesbezüglich um Rat zu fragen: Du Papa? Sag mal, warum haben die Frauen da draussen Schirme und die Männer nicht? Vater veränderte keine Miene seines ernsten Gesichtsausdruckes und dozierte: Weißt du, das kommt daher, daß Frauen eine extrem empfindliche Kopfhaut haben, die unter allen Umständen vor herabfallenden Regentropfen geschützt werden muß, während Männern das nichts ausmacht. Das sind ja schließlich Männer.

Ich muß an dieser Stelle gestehen, daß ich diese Erklärung bis in ein Alter von etwa 12 Jahren für richtig hielt. Erst dann kamen mir erste Zweifel, obwohl ich auch heute noch im Falle eines Regenfalles reflexartig meinen Schirm zücke, um diesen der im jeweiligen Regeneintrittsfall neben mir einherschreitenden Dame anzudienen. Ein Umstand, der mir oftmals den Titel Gentleman eingebracht hat, ein Vorwurf, den ich jedoch striktest von mir weisen möchte, denn Regen löst bei mir aufgrund der eben erwähnten Kindheitserinnerungen einfach nur meinen beschützenden Mutterinstinkt aus.

Welche Geschichten, die Sie bis ins hohe Alter für wahr gehalten haben, wurden Ihnen denn erzählt?

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Bei der Gelegenheit: kann mir mal jemand Dativ und...
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Stimmt, ...
eigentlich würde mein Kommentar reichen ...
sokrates2005 - 12. Januar, 15:38

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