Mittwoch, 7. Dezember 2005

Traum(atisches)

Jeder Mann träumt davon, den Satz "Ich habe von dir geträumt ..." aus dem Mund einer Frau zu vernehmen. So auch ich. Zeit meines Lebens schon. Zeit meines Lebens dachte ich, eines Tages müsse es doch soweit kommen. Irgendwann einmal wird eine Frau in mein Leben treten, deren Träume ich beinhalten sowie be- und erfüllen werde. Und nun ist es soweit.

Völlig unverhofft darf ab sofort auch ich völlig zu recht als Traummann bezeichnet werden, was folgendes Zitat beweist, das ich jüngst als einzigen Inhalt eines E-Mails erhalten habe:

Also ich finde das geht jetzt wirklich zu weit!
Ich habe letzte Nacht von dir geträumt.
Hättest mir ruhig sagen können, daß du keine Zähne hast!


Traumhaft, isn't it?

Donnerstag, 1. Dezember 2005

Des Fahrers Not mit der Beifahrerin

Das Befahren fremder Umgebungen per Automobil kann bisweilen dazu führen, daß man sich unverhofft in Straßenzügen wiederfindet, in denen man sich regulärerweise nicht befinden dürfte. Dies trotz des objektiv feststellbaren Bemühens einer normalerweise sehr gewieften Beifahrerin, dem Fahrer den rechten Weg zu weisen und ihn so zu einem Ziel zu lotsen, das man Zeit seines Lebens noch nie angepeilt hat.

Die besagte Beifahrerin ist als resolute Dame bekannt, die in allen Belangen des Lebens aus Prinzip und nachweislich recht hat, was den Vorteil hat, daß man sich auf selbige absolut verlassen kann, sodaß man als Mann trotz der Tatsache, daß es sich bei der Beifahrerin um eine Frau handelt, generös auf das Selbststudium des den Weg weisenden Stadtplanes verzichten kann, um sein Schicksal in die Hände der ... (na Sie wissen schon).

Lag es an der herrschenden vorahnungsvoll sich zusammenbrauenden Großwetterlage oder an dem untrüglichen Instinkt des Fahrers, die Führung der Expedition doch nicht ganz aus der Hand zu geben, jedenfalls wagte der Lenker einen mißtraurischen Blick nach rechts und erstarrte. Der weitergereichte Stadtplan war kaum wiederzuerkennen, wurde doch der Nordpol zum Südpol gemacht und umgekehrt, auf Deutsch, die Wegweiserin hielt den Plan verkehrt.

Gewahr dieses Umstandes, der als "ich habe Schwierigkeiten, mir links vorzustellen, wenn's am Plan rechts ist" erklärt wurde, raste der Fahrer blind vor Schreck und geballter Orientierungslosigkeit in den eingangs erwähnten Straßenzug und staunte. Denn wo vorher noch stampfender Stadtverkehr vorherrschte, ergriff der Geruch unberührter Natur Besitz von der Bordklimaanlage und liebliche Vöglein trällerten wundersame Melodeien. Ein Paradies, das zu durchfahren höchst anmutsvoll erschien, sodaß man zunächst ohne weiter nachzudenken dem sich dahinschlängelden Straßenverlauf folgte, bis dem Fahrer dämmerte, daß er sich möglicherweise in automobilem Sperrgebiet befand.



Es handelt sich hierbei um eine typische und immerwiederkehrende Situation, die jeden von uns treffen kann (denn Beifahrerinnen sind meistens weiblich), sodaß es hilfreich erscheint, ein paar Indizien aufzuzählen, die ein frühzeitiges Erkennen des Problems ermöglichen sollten. Die diesbezüglichen Kriterien werden in hinweisende und eindeutige unterteilt und treten im Regelfall in folgender Reihenfolge auf:

Hinweisende Kriterien:
A. Nebeneinander Schlangen fahrende Radfahrer statt automobiler Stadtverkehr
B. Unberührte Natur als da wären Bäume, Wiesen und Futterkrippen für Rehe

Eindeutige Kriterien:
1. Ein markerschütternder Schreckensschrei der Beifahrerin in der Stimmlage Alt Mezzosopran, sobald jene des entgegenkommenden Busses gewahr wird, der die gesamte Straßenbreite inklusive der eigenen Fahrspur einnimmt, verbunden mit dem unkontrollierten Herumfuchteln mit diversen Extremitäten.
2. Ein beleibter Busfahrer, der der Beifahrerin um nichts nachstehen möchte und die ausgebrochene Hektik durch die Stimmlage Baß ergänzt.
3. Eine Blendung des solcherart eingeschüchterten Autofahrers durch die Fernlichtanlage des öffentlichen Autobusses, der sich offensichtlich als einziges motorisiertes Fahrzeug in dieser Gegend aufhalten darf.

Der Autofahrer gab übrigens klein bei, wendete und verließ das verbotene Paradies, um nach einer einstündigen Irrfahrt durch unbekannte Gassen das in Luftlinine etwa 500 m entfernte Zielobjekt schlußendlich doch noch zu erreichen.

Montag, 28. November 2005

Wie man sich einen Adventkranz spart

Adventkränze und Punsch haben eines gemeinsam. Beides wird von Jahr zu Jahr teurer. Während man jedoch den Kummer über den Punschpreis mit Punsch hinunterspülen kann und es im Falle von Punsch durchfall- und kopfwehauslöse-bedingt nicht ratsam ist, von der Beimengung billigen Fusels auf die Beimengung noch billigeren Fusels umzusteigen, gibt es in der Frage des Adventkranzes eine zeitgemäße und äußerst preisgünstige 14 Cent-Lösung, die ich Ihnen im folgenden präsentieren darf:

Zuerst müssen Sie sich um Zeitungspapier kümmern, je mehr desto gut, denn wer hier spart, spart am falschen Fleck. Da Ihr Adventkalender Stil, Klasse und Geschmack vereinen soll (schließlich soll dieser Sie und Ihre Lebenseinstellungen repräsentieren und Sie vor Ihren Freunden und den herzallerliebsten Verwandten in glänzendem Licht dastehen lassen), nehmen Sie allerdings nicht irgendeine x-beliebige Zeitung, sondern kümmern sich um ein Qualitätsprintmedium wie in Abbildung 1 dargestellt. Als Bezugsquelle hierfür empfiehlt sich einerseits der Altpapiercontainer Ihres Vertrauens, andererseits haben Sie natürlich die Möglichkeit, bei der Abonnementabteilung der betreffenden Tageszeitung vorstellig zu werden und dort um eines dieser Gratis-Abos zu betteln, die man nach 4 Wochen (also am Ende der Adventzeit) wieder kündigen sollte. Ihr vermeintliches Interesse an dieser Zeitung verteuert den oben erwähnten Gesamtpreis Ihrer adventlichen Freude im übrigen dann nicht, wenn Sie sich die für Ihre Zeitung korrekte Telefonnummer heraussuchen, die eine kostenfreie 0800er Nummer sein sollte.

1 2

Solcherart mit ausreichend Basismaterial ausgestattet, machen Sie sich nun ans Werk. Legen Sie die Zeitungen schichtweise neben- und übereinander auf (Hausfrauen möge als Hinweis "Lasagne" dienen, während Bauarbeiter am ehesten zu einem befriedigenden Ergebnis kommen, wenn Sie sich der traditionellen Ziegelbauweise von Mauern bedienen) und rollen Sie dieses Konglomerat entlang der eigenen Längsachse zu einer langgestreckten Zylinderform zusammen (Abbildung 2).

Nun bedarf es einiger Kraft, denn Sie müssen dieses doch etwas steife Teil in seine typische Adventkranzform überführen. Die aneinandergefügten Enden des zu diesem Zeitpunkt ehemaligen Zylinders verbinden Sie einfach mit Tixoband (2 Cent). Sollte Ihnen dies nicht auf Anhieb gelingen, dann ... haben Sie eben Pech gehabt. Es folgt der Einsatz des teuersten Materials im Rahmen dieser kleinen aber feinen Selbstbauanleitung, den Kerzen, wobei aus Kostengründen zu einem Substitut gegriffen wird, nämlich zu 4 langen Streichhölzern a 3 Cent (Abbildung 3).

3 4

In weniger als 5 Minuten haben sie auf diese Weise einen Adventkranz erzeugt, der fast nichts kostet, der aber dennoch für adventliche Stimmung sorgt, was Sie anhand von Abbildung 4 deutlich erkennen können. Lehnen Sie sich zurück, schließen Sie die Augen und freuen Sie sich schon heute auf das Christkind, dem Sie heuer vermutlich eine besonders lange Wunschliste übergeben werden (müssen).

Donnerstag, 24. November 2005

Eurotisches

Bereits bei meiner allerersten U-Bahn-Fahrt in Barcelona sprang mir ein Hinweisschild ins Auge, das mich zeit meines Staatsbesuches in seiner Rätselhaftigkeit derart beschäftigte, daß ich völlig darauf vergaß, die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt für Sie abzulichten. Stattdessen darf ich Sie jedoch in dasselbe Staunen versetzen, das mich befiel:



Auch wenn Sie - wie ich vermute - keiner der Sprachen mächtig sind, die dem besagten Schild zu einer detaillierten Aussage verhelfen sollen, sollte es Ihnen nicht schwerfallen, die Intention zu erraten. Es handelt sich um 2 Verbote und deren Pönalisierung.

Während Schwarzfahren mit 40 Euro zwar etwas überteuert aber logisch nachvollziehbar erscheint, stutzte ich bei der Strafe für Rauchen in der U-Bahn. Denn während Sie überall auf der Welt bei jeglicher Bestrafung dazu aufgefordert werden, einfach nur in das Geldscheinfach Ihrer Geldbörse zu langen, zwingt man notorische Raucher in Barcelona während einer nicht ruckfreien U-Bahn-Fahrt nebst der Ablieferung dreier 10 Euro Scheine auch noch dazu, ihr Münzfach zu öffnen und dem Exekutivorgan eine jener 5 Cent Münzen auszuhändigen, derer man auch bei guter Beleuchtung und ohne äußerlich aufgebrachter Vibrationen aufgrund ihrer Kleinheit kaum habhaft wird. Stellen Sie sich nun zusätzlich die zitternden Hände eines Rauchers vor, der offiziellerseits soeben auf Entzug gesetzt wurde, und Sie ahnen, was für eine Strafe man dem armen Delinquenten antun möchte.

Besprechungen mit ebenfalls rätselnden Reiseteilnehmern ließen zwar brachliegendes Kreativitätspotential erahnen, brachten mich in der Sache selbst aber auch nicht weiter. Denn daß 5 Cent der Strafe etwa der Krebsforschung zugute kämen, erschien uns dann doch etwas zu naheliegend und trivial. Es mußte also einen komplexeren Zusammenhang geben.

Zurück in Wien beschloß ich also, ein wohlfeil formuliertes englischsprachiges E-Mail an die Barceloner Verkehrsbetriebe zu richten. Die Antwort kam prompt, war in demselben schlechten Englisch gehalten wie meine Anfrage und lautete wie folgt:

when the coin in spain was the “pesetas”, the sanction was 5.000, and when we must to change to euros, it was converted in 30.05 cents.

Aja klar, warum bin ich da nicht selber draufgekommen? 30,05 Euro mal einem Umrechnungsfaktor von 166,386 ergibt zuzüglich eines Rundungsfehlers tatsächlich 5.000 ehemalige spanische Peseten. Somit hat die Strafe ihre vollste Richtigkeit. Schlimm hat die Sache damals - als ich noch jung war und es deshalb noch keinen Euro, dafür jede Menge Haare auf meinem Kopf gab - jedoch für Schwarzfahrer ausgesehen, denn 40 Euro entsprechen äußerst unrunden 6.655,44 Peseten. Vermutlich sollte dazumals das langwierige Münzensuchen potentielle Schwarzfahrer von ihrem potentiellen Tun abhalten. Ein erzieherischer Effekt, der durch die Euroumstellung leider völlig verlorenging, womit wir bei der Kernaussage dieses Beitrages sind:

Der Euro ist schuld.

Der Baron

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RokkerMur - 26. Januar, 22:38
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Bei der Gelegenheit: kann mir mal jemand Dativ und...
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Stimmt, ...
eigentlich würde mein Kommentar reichen ...
sokrates2005 - 12. Januar, 15:38

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