Vom Himmel runter fällt das Wasser,
drum wirds darunter immer nasser.
Normal rinnt ja das Wasser gleich
in einen Regenwasserteich,
oder in einen trüben Fluß,
doch diesmal ist zu stark der Guß:
Die Aufnahmekapazität
wird schnell zur Instabilität
der Flüsse, die aus Völlerei,
verbreitern schnell sich zäh wie Brei.
Doch halt! Bevor sie werd'n noch blasser:
Ist schon vorbei, dieses Hochwasser!
derbaron - 13. Juli, 12:55
Katzen gelten gemeinhin als kuschelig, verschmust und anlehnungsbedürftig. Als völlig uneigennützige gefühlsbetonte Lebewesen, deren ureigenstes Hauptinteresse darin besteht, uns Menschen Liebe, Geborgenheit und Zuneigung zu spenden. Daß diese These nicht haltbar ist, wird Ihnen nach der Lektüre dieses Beitrages, der sich in die lange Tradition des schonungslosen österreichischen Aufdeckungsjournalismus (man denke nur an den Fall Lucona, den AKH-Skandal oder die Homepage von KHG) einreiht, klar werden.
Der Baron erfüllt derzeit die ehrenamtliche Funktion des Katzensitters, die sich aus der Tatsache ergibt, daß Frauchen und Herrchen zweier solcher Tiere auf Urlaub sind. Die offizielle Stellenbeschreibung umfaßt die verantwortungsvollen Tätigkeiten tägliches Füttern, psychologische Betreuung sowie Reinigen des Katzenklos.
Letzteres ist übrigens eine besonders grauslige Arbeit. Nicht-Katzen-Besitzer mögen sich das so vorstellen: Man nehme eine Schaufel, deren Boden als grobmaschiges Sieb ausgeführt ist und wühle damit in einer mit grauem Sand gefüllten Plastik-Box. Ziel der Aktion ist das Entfernen wurstförmiger Exkremente und grobverklumpter urindurchsetzter Sandkonvolute, die die besagte Schaufel gewichtsbedingt in die Nähe der statischen Versagensgrenze bringen. Arbeitsbegleitend stelle man sich die schlimmsten Gerüche vor, die Ihnen jemals untergekommen sind.
Doch zurück zum eigentlichen Thema: Ich betrete am ersten Tag meines 2,5-wöchigen Unternehmens das Vorzimmer der Dienstwohnung und werde mit einem Überschwang an Gefühlen begrüßt. Die beiden Kätzchen miauen mich schnulzenfilmartig an, setzen ihren treuherzigsten und herzerweichendsten Blick auf, schnurren und umschmeicheln meine Beine. Ich beuge mich hinunter und streichle durch das haarige Fell und obwohl ein leichter Niesreiz Besitz von mir ergreift, denke ich mir: Jemand liebt dich.
Nach ausgiebigem Genuß der animalischen Liebkosungen schreite ich zum eigentlichen Zweck meiner Anwesenheit: Der Nahrungsmittelausgabe. Während ich das Futter bereite, springen die Katzen zu mir hoch, kuscheln sich an meine Beine und zeigen mir durch liebesvolles Miauen, daß ich der einzige in ihrem Leben bin. Voller Dankbarkeit für diese Liebesbezeugungen stelle ich den beiden ein Gourmetschlemmermenü auf den Küchenfußboden, das seinesgleichen sucht.
Und siehe da: Schlagartig verziehen sich die beiden zum bereitgestellten Mahl und eben noch im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, werde ich nun keines Blickes mehr gewürdigt. Nun ja, denke ich mir, Liebe geht auch durch den Magen, laß die Kätzchen erstmal, mach dich einstweilen am Katzenklo zu schaffen. Das Katzenklo macht mir ziemlich zu schaffen, jedoch anbetrachts der uneigennützigen Zuneigung, die mir von den Tierchen entgegenschlägt, bin ich bereit, dieses Opfer zu bringen. Zurück in der Küche sehe ich die beiden scheinbar wohlgenährt am Boden herumlungern. Ich beuge mich hinunter, um deren Fell zu kraulen und ernte ein Fauchen von der einen und einen Kratzer von der anderen. In meinen Gefühlen tief verletzt schrecke ich hoch und wanke in das Vorzimmer. Im Gehen blicke ich noch einmal zurück und spende ihnen einen amikalen Gruß, der nicht einmal durch Ignorieren quittiert wird.
Die Erkenntnis, zu der ich in diesem Moment gelangte, ist: Katzen sind Materialisten. Und Katzen sind nur lieb zu uns Menschen, weil sie etwas wollen, nämlich einen banalen Trieb befriedigen - Fressen. Damit drehen sie nicht nur das Experiment des pawlowschen Hundes um, nein, sie hauen damit Millionen von gutmütigen Katzenbesitzern skrupellos über's Ohr. Bitte dies zu bedenken, wenn Sie das nächste mal Ihrer Katze gegenübertreten.
derbaron - 11. Juli, 08:20
Jüngst begab es sich, daß des Baron 3-jährige Nichte im Supermarkt eine in kindgerechter Höhe regalisierte Nascherei begehrte. Ein Ansinnen, welches von den vernunftgesteuerten Eltern naturgemäß abgelehnt wurde.
Das Kind jedoch - schon frühzeitig mit weiblicher Taktik und einem gewissen Maß an Hinterfotzigkeit gesegnet - warf sich daraufhin auf den Boden und beschloß, den (noch) Erziehungsberechtigten mit schmerzverzerrtem Gesicht und etwas übertriebener Lautstärke folgenden Anklagepunkt entgegenzuschmettern:
"Ihr laßt's mich verhungern!"
Dies ist normalerweise das Stichwort für die Jugendfürsorge, die nun auf den Plan zu treten hätte, um den Rabeneltern unter den die Eltern töten-wollenden Blicken der im Supermarkt anwesenden Kunden die Obhut über ihr Kind zu entziehen.
Glücklicherweise macht meine Nichte einen optisch äußerst wohlgenährten Eindruck, sodaß aufgrund eines Glaubwürdigkeitsproblems ein Einschreiten couragierter Mitbürger nicht angebracht erschien, weshalb die Eltern ihr Kind diesmal behalten durften. Abwarten, ob dem kleinen Luder das nächste mal etwas Besseres einfällt.
derbaron - 6. Juli, 12:48
derbaron - 1. Juli, 08:35