Mittwoch, 16. August 2006

Gewissensgebisse

Wenn man so wie ich in Würde ergraut und sich so seine Gedanken zu machen beginnt, wie man in gar nicht so ferner Zukunft seine Pension (d.h. Rente - Anmerkung für unsere bundesdeutschen Nachbarn) zu gestalten gedenkt, dann kommt man nicht umhin, Signale seines Körpers wahrnehmen zu müssen, diese zu verinnerlichen, hernach nach aussen dringen zu lassen und sich nach Monaten quälender Unruhe einzugestehen, daß nun doch ein Arztbesuch notwendig werden könnte.

Und so kommt es, daß meinerselbst in naher Zukunft gleich ein Bündel von Ärzten aufsuchen wird, welches sich aus einem praktischen Arzt, einem Hautarzt, einem Halsnasenohrenarztsubstitut und einem Augenarzt zusammensetzt, wobei bei dreien von jenen eigentlich richtigerweise die weibliche Bezeichnung angebracht wäre, was aber hier aus Gründen der besseren Lesbarkeit unterbleibt und ich an dieser Stelle betonen möchte, daß meine Bezeichnungen geschlechtsneutral und nicht wertend gemeint sind, schließlich gelten meine Schachtelsätze ohnehin schon als zu schwierig, so daß ich nur inständig hoffen kann, daß meine Rücksichtnahme auf Ihre Lese- und Auffassungsschwäche nicht als Intoleranz meinerseits gegenüber dem weiblichen Teil des Menschengeschlechts ausgelegt wird.

Ein Arztbesuch, dessen Terminisierung noch aussteht, ist jener bei meiner Zahnärztin (sie werden an dieser Stelle einwenden, daß ich hier meine weiter oben erwähnte Erklärung bezüglich geschlechtsneutraler Formulierung umgehe, wofür ich Ihnen aber keine schlüssige Erklärung liefern kann). Jene ist eine sehr einfühlsame und etwas schüchterne und zurückhaltende Frau, der es dankenswerterweise ein großes Anliegen ist, ihren Patienten unter keinen Umständen Schmerzen zuzufügen, sodaß diese bei ihrer Arbeit sehr mitfühlend zu Werke geht, jeden Schritt erklärt und langsam und behutsam vorgeht.

Nun ist es aber so, daß diese Rücksicht sie dazu bringt, ihrerseits pro Sitzung auf dem Zahnarztstuhl nur einen Zahn einer Behandlung zu unterziehen, schließlich könnte der unwahrscheinliche Fall eintreten, daß ein Zahn nach der Behandlung schmerzt, sodaß eine genaue Lokalisierung des Übeltäters nicht möglich erschiene, wenn zuvor mehr als ein Zahn behandelt worden wäre. 10 defekte Zähne bedeuten also 10 Termine. Wer mich kennt, der weiß, daß meine Zähne grundsätzlich diversen Wurzelbehandlungen unterzogen werden müssen. Wurzelbehandlungen bedingen einen mindestens dreimaligen Besuch meiner Zahnärztin, weil diese Art der Tortur nur in bestimmten aufeinander abgestimmten Prozeßablaufschritten durchgeführt werden kann, sodaß sich nach einer Multiplikation mit eben diesen Wurzelbehandlungen ein Instandsetzungsaufwand von etwa 30 Zahnärztinnenbesuchen, verteilt auf die dem Erstbesuch folgenden 5 Wochen ergibt.

Was dies bedeuten würde, wäre klar. Ich müßte 80% meiner spärlichen Freizeit der nächsten Wochen in Gesellschaft meiner Zahnärztin verbringen, welche zwar eine nette Frau ist, mit der mir das Führen einer anregenden Konversation jedoch schwer fiele, da jene mir ständig mit irgendwelchen Gerätschaften im Mund herumfummeln würde, bei welchen es sich unter anderem um einen Speichelabsauger handelt, der sich stets an meiner Zunge vergreift, was unangenehme Assoziationen an meine Pubertät auslöst.

Summa summarum frage ich mich also, ob sich der Aufwand, den eine Reparatur einer in meinem Gebiss vorhanden seienden Lochansammlung nach sich ziehen würde, lohnt oder ob ich besser noch zuwarten soll, bis die Zähne beschliessen, von selber auszufallen oder davonzuschimmeln. Schließlich lautet eines meiner vielen Motten, Motti oder Mottos "Mut zur Lücke". Mein Gebiss lastet auf meinem Gewissen und blickt einer ungewissen Zukunft entgegen.

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