Nackerte Tatsachen
Wer in die Eingeweide Wiens hinabsteigt, um sich per Untergrundbahn von A nach B transferieren zu lassen, der wird im Zuge dieses Hinabsteigens mit schwer verdaulicher Kost versorgt, welche jüngst bereits von Herold thematisiert wurde. Es handelt sich hierbei um die Gratis-Gazette "Heute", die sich aufs Banner geschrieben hat, das untergrundbahnfahrende Volk moralisch zu verderben, wozu auf Seite 3 in täglicher Periodizität eine sogenannte "Nackerte" abgebildet wird. Als Gegenmaßnahme wurde umgehend die löbliche Initiative "Weniger nackert" gegründet, welche sich aufs Banner geschrieben hat, das untergrundbahnfahrende Volk moralisch zu stärken, wozu Unterschriften gesammelt werden, die erreichen sollen, daß die "Nackerte" aus dem angesprochenen Magazin entfernt wird oder zumindest angezogen wird, damit sie sich nicht verkühlt.
DieNackerte Initiative im Kopf habend fuhr ich unlängst mit der sich auf dem Beifahrersitz befindlichen Frau M. durch die Straßen Wiens, als uns ein volkstheaterhohes, für das Festival "Impulstanz" werbendes Plakat den Blick auf das Volkstheater verwehrte, auf welchem - wie an diesem Link ersichtlich ist - Nackerte sonder Zahl abgebildet waren, was wiederum künstliche Erregung Empörung meinerseits erregte hervorrief und mich - Überall nur Nackerte! - ausrufen ließ.
Die sich dem Beifahrersitz aufhaltende Frau M. schüttelte ob meiner verbalen Ausfälligkeit verständnislos den Kopf (wodurch mein Auto sich veranlaßt sah, einen von mir nicht intendierten Spurwechsel durchzuführen, was ich wiederum durch geschicktes Gegenlenken zu verhindern wußte) und schiß klug:
Gehgehgeh. Die haben nur nichts an. Das bedeutet aber noch lange nicht, daß die nackert sind!
Mein Auto von weiteren unintendierten Spurwechseln durch krampfhaftes Festhalten des Lenkrades abhaltend, entfernte ich meinen Blick vom Straßenverlauf, richtete selbigen auf die Details der fotografischen Ablichtung und stellte fest, daß Frau M. so Unrecht gar nicht hatte. Als Indiz dafür möchte ich an dieser Stelle geltend machen, daß die Abbildungen mich in meiner gefestigten Moral in keinster Weise verderben konnten.
Wenn man nun die heissen Girls und Boys von Seite 3 des Periodikas "Heute" betrachtet (es sei hiermit dringend davon abgeraten, selbiges zu tun), so sieht man, daß diese durchaus noch das eine oder andere Bekleidungsteil auf ihrem Körper vorzuweisen haben. Folgert man nun analogisch, wie ich dies stets zu tun beliebe, so erkennt man, daß weniger wie immer mehr ist, die Lösung des Problem also ist, den Nackerten der Zeitung auch noch den Rest des Gewandes vom Leib zu reißen, wodurch selbige an Nackertheit verlören und so das Abendland gerettet wäre. "Weniger nackert" hätte einen wichtigen Sieg errungen, Frau M. hätte recht behalten, ich müßte mein Auto nicht unintendierten Abweichungen aussetzen, "Heute" könnte trotzdem erscheinen und die Untergrundbahn würde mit gefestigter Moral durch das Gedärm Wiens brausen.
Moralfestigungsmaximierend wäre, wenn nun noch die Untergrundbahnreisenden selbst sich während ihres Hinabsteigens ins Gedärm ihrer Bekleidung entledigen würden.
Die
Die sich dem Beifahrersitz aufhaltende Frau M. schüttelte ob meiner verbalen Ausfälligkeit verständnislos den Kopf (wodurch mein Auto sich veranlaßt sah, einen von mir nicht intendierten Spurwechsel durchzuführen, was ich wiederum durch geschicktes Gegenlenken zu verhindern wußte) und schiß klug:
Gehgehgeh. Die haben nur nichts an. Das bedeutet aber noch lange nicht, daß die nackert sind!
Mein Auto von weiteren unintendierten Spurwechseln durch krampfhaftes Festhalten des Lenkrades abhaltend, entfernte ich meinen Blick vom Straßenverlauf, richtete selbigen auf die Details der fotografischen Ablichtung und stellte fest, daß Frau M. so Unrecht gar nicht hatte. Als Indiz dafür möchte ich an dieser Stelle geltend machen, daß die Abbildungen mich in meiner gefestigten Moral in keinster Weise verderben konnten.
Wenn man nun die heissen Girls und Boys von Seite 3 des Periodikas "Heute" betrachtet (es sei hiermit dringend davon abgeraten, selbiges zu tun), so sieht man, daß diese durchaus noch das eine oder andere Bekleidungsteil auf ihrem Körper vorzuweisen haben. Folgert man nun analogisch, wie ich dies stets zu tun beliebe, so erkennt man, daß weniger wie immer mehr ist, die Lösung des Problem also ist, den Nackerten der Zeitung auch noch den Rest des Gewandes vom Leib zu reißen, wodurch selbige an Nackertheit verlören und so das Abendland gerettet wäre. "Weniger nackert" hätte einen wichtigen Sieg errungen, Frau M. hätte recht behalten, ich müßte mein Auto nicht unintendierten Abweichungen aussetzen, "Heute" könnte trotzdem erscheinen und die Untergrundbahn würde mit gefestigter Moral durch das Gedärm Wiens brausen.
Moralfestigungsmaximierend wäre, wenn nun noch die Untergrundbahnreisenden selbst sich während ihres Hinabsteigens ins Gedärm ihrer Bekleidung entledigen würden.
derbaron - 18. Juli, 07:20
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