Montag, 18. September 2006

Fitneßcenterexperience

Angesichts sich selbständig gemacht habender Rundungen an einem Bereich meines Luxuskörpers, an dem Menschen, die mich nicht nackt kennen, einen wohlgeformten Sixpack vermuten, beschloß ich jüngst, mich in einem Fitneßcenter einzuschreiben, um dort meinen Body zu stylen und meinen Geist zu stärken. So kommt es, daß ich mich neuerdings zwei- bis dreimal pro Woche zu den Schönen und Muskelbepackten geselle, um zwischen Saftbar, Whirlpool und Sauna zu pendeln und darauf zu warten, daß Muskeln, Kondition und Ausdauer zu-, Fettgewebe jedoch abnähmen. Zusätzlich betreibe ich noch ein wenig Ausgleichssport, indem ich nämlich mich hinter das Volant meines Apfelgrünen begebe und jeweils eine Ralley von meiner Heimstatt zum Fitneßcenter und zurück abspule.

Unlängst begab es sich, daß das fitneßcentereigene Schwimmbad einer Generalreinigung unterzogen werden mußte, weshalb es zur Gänze ausgelassen, gesäubert und hernach erneut befüllt wurde. Der Befüllungsvorgang als solcher erfolgte über Nacht, und schon am nächsten Morgen war ich gutgelaunt und voll Elan zur Stelle, um als einer der Ersten das frische Wasser an meine samtene, seidige Haut zu lassen (und zugleich das Wasser wieder zu verunreinigen). Die Erfahrung, die ich machen mußte, kann man durchaus als herb bezeichnen, das Wasser war nämlich kalt. Saukalt sogar, denn eingelassen wurde frisches Wiener Hochquellwasser mit einer Temperatur nahe dem Gefrierpunkt, welches erst im Laufe der kommenden drei Tage seine für den saunaverwöhnten Schwimmer gewohnte Betriebstemperatur erreichen sollte. Nichtsdestotrotz stellte ich meinen Mann und wagte mich ins kühle Naß. Dort angelangt vollzog ich einige mich wärmende Bewegungen, auf deren Natur ich hier nicht näher eingehe, als sich die Tür des Badebereiches öffnete und ein Bild von einem Mann das Areal betrat. Ein muskulöser, kräftiger, durchtrainierter, eingeölter Körper, vor Männlichkeit strotzend. Martialische Tätowierungen, ein selbstbewußtes selbstsicheres Auftreten. Ein gewinnendes, strahlendes Lächeln, blau funkelnde Augen, die sich in der Wasseroberfläche spiegelten. Langes, blondes, wallendes Haar. Ein beneidenswerter Mann der Sorte, der jede Frau haben könnte wenn sie nur wollte.

Jener Hüne wagnerianischer Prägung näherte sich dem Wasser, tauchte seine muskulöse Zehenspitze zaghaft prüfend ein und schauderte. Schnell wie ein Pfeil schnellte der Zeh samt daran befestigtem Unterschenkel zurück. Siegfried (nennen wir ihn so, um das entsprechende Klischee zu bedienen) stieß einen spitzen Laut aus, um dann mit einer Fistelstimme der Stimmlage Heldensopran zu fiepen: "Oida bist du deppert, des is koid. Aun des wea i mi ned gwehna kenna." Sprachs, machte kehrt und verschwand. Ich führte noch einige mich wärmende Bewegungen aus, auf deren Natur ich hier nicht näher eingehe, wärmte mich in der Sauna auf und zog mich sodann unter die Dusche zurück.

Dort sah ich übrigens Siegfried wieder. Diesmal jedoch ohne die vorhin seine primären Geschlechtsmerkmale bedeckt habende String-Badehose. Und nun war mir auch klar, warum ein Mann seiner Statur sich eine String-Badehose leisten konnte. Der gute Mann hätte die Hose auch verkehrt rum anhaben können ohne daß Details, die man im Nichtnacktbereich für gewöhnlich verhüllt, sichtbar gewesen wären.

Machos sind auch nicht mehr das was sie einmal waren, was mich zu der Empfehlung verleitet, ein Geschenk zuerst auszupacken, bevor man sich darüber freut, es überhaupt erhalten zu haben.

Der Baron

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RokkerMur - 26. Januar, 22:38
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Bei der Gelegenheit: kann mir mal jemand Dativ und...
blogger.de:esperanza.sueno.realidad - 6. September, 16:29
Stimmt, ...
eigentlich würde mein Kommentar reichen ...
sokrates2005 - 12. Januar, 15:38

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