Sonntag, 15. April 2007

Der Feind des Guten

Als in Österreich Heimaturlaubender kann man sein durch eidgenössisch-schweizerischen Drosselungswahn seiner Grundfreiheiten beraubtes Automobil in jenem Auslegungsbereich betreiben, das von den das Gefährt entwickelt habenden Konstrukteuren dafür vorgesehen war. Nicht umsonst und aus reiner Freude über ihre eigene Arbeit oder weil das in deren Werkskantine dargebrachte Mittagsmahl herzhaft mundete, haben jene für mein Lieblingsspielzeug eine systeminhärente Spitzengeschwindigkeit von schier unfaßbaren 160 km/h erdacht.

Zumeist zumindest lassen sich die Nominalwerte auf heimischen Asphalt transferieren. Denn manchmal wacht auch hier- bzw. dortzulande (eine topographische Begrifflichkeit, die sich durch Wahl des geographischen Bezugssystems variabel gestaltet) das strenge Auge des Gesetzes, das jedoch glücklicherweise einäugig ist (geneigte Leser, denen das Gefühl für die deutsche Sprache noch nicht vollends abhanden gekommen ist, wollen die Einäugigkeit bitte bereits der Singularität des Ausdruckes "Auge des Gesetzes" entnehmen), weshalb auch in Österreich ab und an Vorsicht die Mutter der Porzellankiste ist.

Eines schönen Tages ergab es sich, daß ein mir geneigter Mensch sich durch Vorausfahren auf der von uns beiden zu befahrenden Autobahn einen Vorsprung zu erfahren erhoffte. Gönnerhaft ließ ich einige Minuten der Ruhe erdulden und setzte sodann zum infernalen Geschwindigkeitsrausch an. Innerhalb weniger Minuten war das Ziel (welches der schnellstmöglich zurückgelegte Weg war) erreicht, als just am Höhepunkt der Fahrt ein Telefonat mich ereilte, welches durch mein sich bemerkbar machendes Mobiltelefon erkenntlich wurde. Ich führte das Mobiltelefon zum Ohr und lauschte.

"Du! Paß auf, rechts steht gleich eine Polizeistreife, fahr brav!"

Mit 160 km/h raste ich das meiner Warnung dienende Telefon mangels Freisprecheinrichtung illegalerweise ans Ohr haltend an jener Polizeistreife vorbei. "Gut gemeint ist der Feind des Guten" visualisierte sich vor meinem geistigen Head-Up Display während ich zur Kalmierung des Schadens das Telefon zu Autoboden fallen ließ und eine Notbremsung auf die dritte Spur des Highways zauberte.

Konsequenzen hatte mein Mehrfachvergehen keines, denn mein mit der Natur im Reinen stehendes Auto fiel durch seine an die reine Natur angepaßte Tarnfarbe offenbar nicht auf. Oder die einäugigen Polizisten benutzten ihr Okular anderwertig.

Jedenfalls erreichte ich bald wieder meine Reisegeschwindigkeit und fuhr gen die darniedergehende Sonne, um dem Tatort am im cinemascopeformat dargestellten Horizont zu entfliehen, rechts die im Halbkreis errötete Sonnenscheibe, links mein Automobil auf der sich zu einer dünnen Linie verjüngt habenden Autobahn, ein romantisierendes apfelgrünes Auspuff-Fürzchen hinterlassend, bevor es am erwähnten Horizont entfleuchte.
feldulme - 15. April, 10:16

waas

du bist der Baron? ;) Na super..ich bin der Lyrikbaron..auf jeden Fall hab ich diese Emailadresse

derbaron - 15. April, 10:19

Lyriker bin ich auch -> rechts unter "Poesie" nachzulesen. *g*
derrotebaron - 15. April, 17:19

ui, nochn baron.
twoblog - 16. April, 08:30

Geht jetzt das mit dem roten Baron wieder los?
gulogulo - 16. April, 08:34

echt wahr.
der wird schön langsam lästig.
Idoru - 16. April, 12:37

sind wir nicht alle ein bißchen der baron?

*grin*

okay, nein, aber mir war grade so danach, das zu sagen....
derbaron - 16. April, 18:18

Baron ist gar nichts Schlimmes. Finde ich. Im Gegenteil. Wenn ich also ein Kompliment aussprechen möchte, dann nenne ich denjenigen "Baron". Ich darf also auch Sie, Frau Idoru, für das brave Erlesen meines schönen Beitrages Baron nennen.
sokrates2005 - 15. April, 11:06

Interessant ...

wie sie aus ihrem - wenn auch aufgrund des Betriebs eines gemüsegrünen Kleinwagens bescheidenen - Drang zum Rasen eine romantisierende Schachtelsatzgeschichte machen, deren Ende jedem Groschenroman Ehre machen würde ...
;-)

derbaron - 15. April, 12:52

Der Schluß ist für meine weiblichen Leser gedacht, während der eher technische erste Teil für die männliche Zielgruppe bestimmt ist. :-P
flyhigher - 16. April, 08:29

also soooooo romantisch find ich den Schluss jetzt ja wieder nicht - und Sie sollen nicht immer so rasen, Herr Baron, das adelig verärmlichte Geldbörserl mag das nicht so gern ;-)
derbaron - 16. April, 18:18

Pah! Was wissen Sie denn schon von Romantik! Als Frau können Sie bei dem Fachgebiet gar nicht mitreden.
flyhigher - 17. April, 08:19

Frechheit! Sie kommen schon noch in meine Gasse!!! Da zahl ich Ihnen alles heim. ALLES!
derbaron - 17. April, 19:03

Was heißt da alles? Was war denn noch?
vienna-beads - 15. April, 16:43

Ich bin ob Ihrer Poesie überwältigt! Rosi P.würde vor Neid erblassen!

gulogulo - 15. April, 17:22

oder vor neid nen lassen.
derbaron - 16. April, 18:19

Gulo! Ordnungsruf! Das ist kein Furzblog!
(Rosi P. schau ich immer wegen der Landschaften und der Oldtimer an)
twoblog - 15. April, 22:16

Etwas früh noch.

Einen so überheblichen Artikel sollten Sie in jedem Fall erst nach der Absolvierung der Probezeit verfassen.

derbaron - 16. April, 18:20

Als Österreicher brauche ich keine Probezeit.
twoblog - 16. April, 19:22

Gut, dann sind Sie hiermit gekündigt.
derbaron - 16. April, 19:30

Das geht nur unter Einhaltung einer 5-jährigen Kündigungsfrist.
twoblog - 16. April, 20:20

Sie wollen (vorläufig) ganze fünf Jahre in der Schweiz verbringen, Sie?
*pruuuuuuuusst*
derbaron - 17. April, 07:08

In 10 Jahren mach ich den Staatsbürgerschaftstest. Dann bekomme ich auch mein Sturmgewehr nach Hause.
Idoru - 16. April, 12:38

und "entfleuchen", ebenso "entfleuchte" schreibt man mit e, nicht mit ä.

flyhigher - 16. April, 12:42

danke, ich hab's mich nicht zu schreiben getraut!
Idoru - 16. April, 12:44

ja, wieso denn nicht? =)
flyhigher - 16. April, 12:57

weil mir meine umwelt dann immer vorwirft, ich sei so penibel und über so kleine schreibfehler müsse man hinwegschauen - o-ton meiner freundin.
Idoru - 16. April, 13:00

nah, über tippfehler kann man hinwegsehen, aber über sowas... ;o)
derbaron - 16. April, 18:20

Über Tippfehler kann man hinwegsehen solange sie nicht systemimmanent sind wie bei Frau Idoru. :-P
Idoru - 17. April, 00:38

systemimmanente tippfehler machen mich charmant.... ;o)
derbaron - 17. April, 07:09

Ähm ... als notorischer Ja-Sager sag ich jetzt mal ja ... (obwohl ich ja finde, daß Ihren Charme ganz was anderes ausmacht ;-P))
herold - 16. April, 18:43

mit Ihrem neuen einkommen sollten Sie sich den 160er mit handy am ohr locker leisten können!

derbaron - 16. April, 18:56

160er in der Schweiz mit Handy am Ohr = Autobeschlagnahme.
herold - 16. April, 18:58

na eben!
derbaron - 16. April, 19:01

Das beweist das genaue Gegenteil Ihrer Aussage.
twoblog - 16. April, 19:23

Herr Baron, merken Sie eigentlich nicht, dass man Sie so schnell wie möglich wieder aus der Schweiz ausschaffen (lassen) will und wieder in Wien haben möchte?
derbaron - 16. April, 19:30

Nö. Wir hätten Sie ja damals auch in Wien behalten.
twoblog - 16. April, 20:21

Diese Ihre Antwort verstehe ich nicht.
derbaron - 17. April, 07:09

Ich heute morgen auch nicht mehr.
twoblog - 17. April, 08:33

Hatte Sie vielleicht Pilze zu sich genommen zum Dinner?
derbaron - 17. April, 19:04

Ja, Schweizer Pilze.
twoblog - 17. April, 19:34

Beweise bitte. Keine Polemik.
derbaron - 17. April, 19:54

Ich lade Sie nächste Woche zum Essen ein.
twoblog - 17. April, 21:03

Eines Ihrer Versprechen, das nie in die Tat umgesetzt wird, ha-ha.
derbaron - 17. April, 21:08

Nach Konsultation meines Kalenders schlage ich kommenden Dienstag um 20 Uhr vor.
twoblog - 17. April, 21:17

Und wo? In Wien? ;-)
derbaron - 17. April, 21:21

Sie wissen wo. Also?
twoblog - 18. April, 09:38

Ich weiss eben nicht wo. Also? –––> Schreiben Sie mir ein Mail.
derbaron - 18. April, 18:20

Skype? Heute Abend?
twoblog - 18. April, 18:29

Ausnahmsweise, aber Sie dürfen auch ruhig mich mal anskypen, wenn ich Ihnen hier schon wieder einen Kommentar spendiere.
derbaron - 18. April, 19:05

Wird Wurde gemacht.
waschsalon - 17. April, 09:29

drängler. ts...

derbaron - 17. April, 19:04

Gedrängelt hab ich nicht. Das wäre doch Vergehen Nr. 3 gewesen.
sillerbetrachter - 17. April, 21:41

der letzte satz erinnert mich an eine auto-werbung mit kühen und abgasen.

derbaron - 17. April, 21:43

Yeah! Wissen Sie eigentlich, daß die Abgase der Küche die Ozonschichte zerstören? Drum sag ich immer: Auto statt Kühe.
sillerbetrachter - 19. April, 22:02

die abgase der küche stehen zweifelsfrei auch auf der liste. aber küchen bringen uns nicht an andere orte...nun ja kühe auch nicht wirklich. ;)
twoblog - 19. April, 22:03

Was für Quatsch ist das denn hier?
derbaron - 19. April, 22:13

Kühe!!! Ohne C natürlich! Ts!
Twoblog, das ist kein Quatsch sondern Wissenschaft.
sokrates2005 - 20. April, 08:10

Ja eben, Herr Baron ...

Wissenschaft ist Quatsch für unseren Herrn twoblog ... ;-)
derbaron - 20. April, 08:16

Während ich jeden Quatsch zur Wissenschaft erhebe. *g*
twoblog - 20. April, 08:28

Hier versammeln sich die Wichtigtuer, tzzzzzzzzz.
derbaron - 20. April, 18:21

Wichtig SEIENDE!
twoblog - 20. April, 20:03

Einbildung ist ja bekanntermassen auch eine Bildung, sehr verehrter Herr Baron. Wer ausser Ihnen ist denn noch wichtig in Ihrem Blog?
twoblog - 23. April, 19:23

Achtung, Achtung!

Der Herr Baron hat das Bloggen aufgegeben!
twoblog - 23. April, 20:03

Macht aber nichts.

Miaka - 23. April, 20:55

herr twoblog, verschreien´s es ned! :)
twoblog - 23. April, 21:04

Was heisst das auf Schwyzerdütsch? Auf Hochdeutsch?
derbaron - 23. April, 21:32

Nix da! Die nächsten Beiträge sind schon angedacht!
twoblog - 23. April, 21:36

Angedacht. Dann stellen Sie Ihre "Virtuelle Behausung" offline bis in den frühen Herbst hinein. Und kümmern sich inzwischen um das Marketiung des LuxFonds Foreign Worker. Hopp, Probezeit! Sans belastbar! Mamma!
Miaka - 23. April, 21:53

@twoblog
ned verschreien versteht man in der schweiz nicht? dabei dachte ich, das is international...

@baron
wir warten geduldig :).
twoblog - 23. April, 22:06

@Miaka: @Miaka: @Miaka:

Dem Baron fällt schon lange nichts mehr ein. Darunter leidet er. Auch Gespräche über ein "Schreibenwirunsdochdasgerümepelgegenseitig" mit der Heroldbande und Sokrates und anderen Nullen des Stillstandes machten die Sache nur noch schlimmer.

Der Baron ist am Ende. Eine Pressekonferenz dazu ist im Anmarsch ...

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