Donnerstag, 7. Februar 2008

Ist der Ruf erst ruiniert ...

"... lebt sich's völlig ungeniert", mag Frau E., die schon einmal durch die ihr eigene Bescheidenheit auffiel, sich gedacht haben, als ich jüngst mit ihr in einem Running-Sushi-Lokal zusammensitzend die Rechnung beglich, während jene versuchte, einen 78 cm hohen Stapel leergegessener Teller auszubalancieren.

"Den Rest" sagte sie nämlich zur mit einem asiatischstämmigen Migrationshintergrund ausgestatteten Bedienung, während sie mit dem gestreckten Zeigefinger der rechten Hand auf das vorbeiziehende doppelgeschossige Fliessband deutete, "packen Sie mir bitte in eine Alufolie ein."

Danach widmete sie sich einem mich in Abtransportbereitschaft versetzen sollenden Augenaufschlag, während ich über die Anmietung eines Pkw-Anhängers nachsonn ...

Dienstag, 15. Januar 2008

Stinkeschweinpoesie

Jüngst fuhr mit ihrem Einkaufswagen
Frau Grete durch den Supermarkt
als sie bemerkte wie ihr Magen
auf einmal sich verdrehte.

Nebst den Regalen mit Gewürz
erlitt sie einen Darminfarkt,
sodass geräuschvoll ein Gefürz
aus ihr zum Milchregal hin wehte.

Frau Grete suchte rasch das Weite,
was leider unerfolgreich war,
denn mittels ihrer Hinternbreite
blieb stecken sie beim Brotregal.

Der Duft, den sie zuvor verschuldet,
trieb weiter an die Fruchsaftbar,
wo jener ward nicht lang geduldet
denn stinken tat der infernal.

So schritt das Personal denn ein
um die Frau Grete inflagranti
zu schnappen, dieses Stinkeschwein
und sie des Ladens zu verweisen.

Frau Grete greinte fürchterlich,
denn statt zu kaufen Brot und Chianti
roch sie ganz einfach widerlich
und hatte nichts daheim zum speisen.

Donnerstag, 10. Januar 2008

Soziotopographische Erkenntnisse

Auf der Suche nach Befriedigung eines morgendlichen lukullischen Genusstriebes verschlug es mich neulich in eine profane McDonalds-Gaststätte. Dies in Begleitung von Frau R., von der auch der diesbezügliche Vorschlag stammte. Ich meinerseits hätte es nämlich - in einem Anfall intellektuell motivierter Political Correctness - vorgezogen, jeglichen imperialistisch-globalisierten Konzern zu boykottieren und deshalb mein Frühstück in einem Nordsee-Restaurant oder einer lokalen Shell-Tankstelle zu konsumieren.

Nichtsdestotrotz erstanden wir dort 2 unterschiedlich lautende, jedoch ident aussehende wie schmeckende Mahlzeiten und plazierten uns an einem der mit einer spülmittelschlierenschichtüberzogenen Tische. "En Guete mitenand", murmelte ich meine Multikulturalität hervorheben trachtend, was mit einem breiten "Moizeit" erwidert wurde.

Inmitten des daran anschliessenden Produktvertilgungs- und verwertungsprozesses ereilte mich aus dem Munde von Frau R. die nachfolgende soziologisch motivierte Analyse: "Das Publikum bei McDonalds ist an einem Samstag Morgen doch immer dasselbe." Sie zeigte mit einem ihrer zahlreichen Finger der Reihe nach auf die noch zahlreicher im Raum verteilten Tische und gab dabei das Untersuchungsergebnis ihrer empirischen Forschungen bekannt.

"Dieses besteht
(1) aus von ihren Partnerinnen getrennt lebenden Vätern, die ihre bei deren alleinerziehenden Müttern aufwachsenden Kinder dorthin ausführen wo diese am liebsten hingehen,
(2) aus jungen Päärchen, die
(2a) entweder über keine eigene Wohnung bzw.
(2b) zwar über eine eigene neue Wohnung jedoch noch über keine darin befindliche Küche verfügen,
(3) aus kleinen Mädchen in 2er-3er Gruppen, die ihr während der Woche angespartes Taschengeld auf den Putz hauen und
(4) aus schwulen Päärchen, über deren Motivation, diese Lokalkette zu besuchen ich keinerlei Auskünfte geben kann respektive möchte."

Ich staunte, blickte mich im Raum um und musste angesichts des anwesenden Gästepools anerkennend feststellen, dass jegliche Tischgruppierung einer der von Frau R. erstellten Kategorisierungen entsprach, ihre Systematik daher richtig erschien.

Da ich mich aus Höflichkeit Frau R. gegenüber nicht ausserhalb der Erkenntnisparameter ihrer Analysen begeben wollte, kategorisierte ich uns in Anbetracht eines doch feststellbaren intermenschlichen Altersunterschiedes in Gruppe (1), verschüttete den durch einen Trinkhalm hindurch genossenen Kaffee der Gattungsvariante "Gschlodder" und verschenkte die auf dem Kaffeebecher angebrachten Teilnahmemarken für ein Gewinnspiel des Hauses McDonalds an die auf dem Nachbartisch vor sich hinkichernden jungen Mädchen, was diese mit einem "Danke Opa" quittierten.

Wenig später verliessen wir die Lokalität, um jene sich selbst überlassend nicht dem Einfluss weiterer Beobachtungsstörgrössen unterliegen zu lassen, auf dass ein gesellschaftskritisches Kippen des in der Waage scheinenden Soziotopes hintangehalten werden gemochte.

Montag, 10. Dezember 2007

Waschprozedere mit ohne Hygiene

Frau A., die derzeit die Herrschaft über das Gästezimmer meines Refugiums an sich gerissen hat, beobachtete neulich das von mir in praktische Handlungen umgesetzte theoretische Wissen eines Hausmannes, dem normalerweise dem weiblichen Geschlecht vorbehaltene Tätigkeiten nicht fremd erscheinen, weshalb er meinte, im Laufe seiner Lebensjahre genügend einschlägige Erfahrungen gesammelt zu haben, um zurecht als Hausmann anerkannt zu werden.

So las ich denn auch frohgemutes und motiviert meine in grau-, schwarz- und dunkelblau gehaltenen vom normalen Gebrauch leicht beschmutzten Kleidungsstücke auf und verfrachtete dieselben in eine Kunststoffbox, um jene in den Keller zu verbringen und der dort bereits gierig nach Nahrung lechzenden Waschmaschine das Maul zu stopfen.

Frau A. also stand mich beobachtend an dem Türrahmen meines Schlafzimmers gelehnt, schüttelte meine Aktivitäten analysierend den Kopf und meinte: "Wäscht du wirklich alle diese bunt zusammengemischten Wäschestücke gemeinsam?" Ich blickte hoch: "Wie - bunt zusammengemischt? Die sind doch eh alle grau und dunkelblau, da kann doch nichts passieren."

Frau A. erklärte sich: "Nein, ich meine, du wäscht Unterhosen, Socken, T-Shirts, Hemden und Strassenhosen gemeinsam, das geht doch nicht." Ich versuchte, die mir innewohnenden Gehirnaktivitäten durch leichte Schrägstellung des Kopfes zu intensivieren, allein es fehlte mir an einem grundsätzlichen Ansatz, einen kausalen Zusammenhang zwischen ihren Worten und meinem Handeln herzustellen, sodass ich ausser einem zaghaft gestotterten "Wa...ru...um?" nichts zu entgegnen hatte und mich dadurch unvermittelt in einer defensiven Rolle wiederfand, einer Rolle, die entgegen aller feministischer Zielsetzungen das alte Klischee vom Mann, der die Hände vom Haushalt lassen sollte, und der Frau als Fachspezialistin für innerwohnliche Arbeitsabläufe zu manifestieren trachtete.

Frau A. dozierte: "Wenn du die Strassenhosen gemeinsam mit den Unterhosen wäscht, kommen diese miteinander in Kontakt. Das ist doch hochgradig unhygienisch." Mein sich vor Erstaunen öffnender Mund blieb im Zustand regloser Verharrung stecken. Es dauerte einige Sekunden, bis sich in mir ein Rechtfertigungsszenario zusammenbraute, das ich ihr ins Gesicht zu schleudern trachtete: "Heast, erstens hab ich die Jeans ja auch über der Unterhos'n an, da kommen sie ja auch in Kontakt, ausserdem wird ja in der Maschine jeglicher Schmutz mittels Waschmittel und Wasser weggewaschen, deine Vorsichtsmassnahmen sind oiso a Schas."

Sie liess sich jedoch nicht beirren, wischte weitere Argumente meinerseits mit mehreren verächtlichen Handbewegungen ihrerseits zur Seite, überhäufte mich mit Details ihrer Waschrituale, die in meinem Fall darauf hinausliefen, dass ich an Waschtagen 5 Wäschewaschvorgänge mit jeweils fast leerer Maschine zu vollführen hätte (denn ich kann ja wohl schlecht 5 Wochen warten, bis alle meine schmutzigen Unterhosen eine komplette Waschmaschinenfüllung ergäben) statt meine Wäsche wie bisher in einem Arbeitsschritt zu reinigen und verlor in Zuge dieser Diskussion jede Achtung ihrerseits vor den hausmännlichen Fähigkeiten meinerseits.

Ich resignierte und freute mich insgeheim, dass sämtliche ihrer hygienischen Vorsichtsmassnahmen dadurch zunichte gemacht würden, dass sie ihre Waschgänge unhygienischerweise in ein- und derselben Waschtrommel vollführte und zog mich mit meinem Wäschekorb in den Keller zurück.

Nun frage ich Sie: Sind derartige Praktiken für das ordnungsgemässe Waschen der Bekleidung tatsächlich angebracht? Verfüge ich nicht über die für die Führung eines Haushaltes erforderlichen Detailkenntnisse? Hat sie recht? Bin ich ein Schmutzfink? Meine Position unterstützende Kommentare bitte in den Kommentaren zu hinterlassen, damit ich ihr jene ausgedruckt mit auf den Heimweg geben kann, sodass sie sich in einer Minderheitenmeinung wiederfinden möge.

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RokkerMur - 26. Januar, 22:38
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Stimmt, ...
eigentlich würde mein Kommentar reichen ...
sokrates2005 - 12. Januar, 15:38

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