Sonntag, 1. Juli 2007

Plug and Blow

Männern wird in Zeiten wie diesen abverlangt, nicht nur pflegeleicht zu sein sondern sich gleich auch noch selbst zu pflegen. Ein Umstand, dem ich erwartungsgemäß gerne nachkomme, weshalb ich mindestens einmal wöchentlich das Bad aufsuche, um mich zu duschen und mir die Zehennägel zu pediküren, da und dort einen Teil der Körperbehaarung zu entfernen und zumindest die Zähne des Unterkiefers zu reinigen. Weiters sorge ich mich um den perfekten Sitz meines Haupthaares, weshalb ich periodisch wiederkehrend meine Fönfrisur erneuere, um diese mit stolzgeschwellter Brust und essensgeschwelltem Bauch der Öffentlichkeit preiszugeben. Das dafür benötigte Spezialwerkzeug ist ein im typischen iPod-weiß behübschter 1'200 Watt Leistung ziehender Fön der Marke Severin, welcher anno dazumal etwa 75 altösterreichische Schilling gekostet hat.

Nun wurde ich im Zuge der Veränderungen der letzten Zeit mit dem Problem der Inkompatibilität europäischer Strombereitstellungs-/ Stromabnahme-Interfaces konfrontiert. So wurde ich nach der ersten in meiner neuen Schweizer Wohnung durchschlafenen Nacht des Umstandes gewahr, daß ich mit triefend nassen Haaren in meinem Badezimmer stehend den Stecker meines Föns der Steckdose zuführen wollte, was jene allerdings verweigerte indem sie den zwei Pins meines Steckers stolz 3 in einem Dreieck angeordnete Löcher entgegenstreckte. "Nimmersatt", dachte ich und fuhr mit triefendnassen Haaren zum nächstgelegenen Baumarkt um mir einen im typischen iPod-weiß gehaltenen Zwischenstecker zu besorgen. Mit diesem übersetzte ich die Sprache des Schweizer Stroms in die von Europa und ließ mein Haar endlich in den Genuß lauwarmer Luft kommen.

Als ob damit dieser Beitrag nicht schon beendet werden könnte, halte ich mich darüberhinaus neuerdings ebenso periodisch wiederkehrend wie meine Frisur pflegend in Großbritannien auf, meinen besten Freund, den Fön, stets mit mir führend, denn auch die Engländer sind ganz verrückt nach schönen Menschen, ein Wunsch, den ich den dortigen Ureinwohnern nur zu gerne erfülle. Großbritannien ist jedoch weit entfernt davon, sich den Normen des Kontinentes anzupassen. So fährt man dort spiegelverkehrte Autos, huldigt der Queen und spricht eine komische Sprache. Und - Großbriten haben selbstverständlich ihr eigenes Steckersystem, das aus 3 klobigen rechteckigen Pins besteht.



Ob der bereits erlebten Schweizer Erfahrung mit meinem Fön erstand ich in der mir eigenen visionären Weitsicht diesmal bereits am Airport zu Zürich einen weiteren Adapterstecker, nunmehr in iPod-untypischem schwarz, dafür jedoch in der Übersetzung England zu Schweiz. Und so konnte ich am Morgen der ersten außerhalb meines britischen Hotels durchzechten Nacht meine gesammelte Intelligenz in ein 3D-Puzzlespiel der gehobenen Art investieren, indem ich den aus einem englischen Atomkraftwerk stammenden Strom zunächst in geordnete Schweizer Verhältnisse überführte und hernach in die europäische Normalität konvertierte, um damit meinen Fön unter Strom zu setzen.





Englische Steckersysteme zeichnen sich im übrigen durch besondere Sicherheitsmaßnahmen aus: Nicht nur, daß die Pins derart überdimensioniert sind, daß man mit diesen Starkstrom aus der Leitung saugen könnte, besitzt mein Adapter auch noch eine eingebaute Sicherung und eine kondomartige Plastikschutzabdeckung der Pins.



Briten haben eine derart hohe Angst vor Strom, daß die isolierende Plastikhülle zum Schutz der Geräte und deren Nutzer nicht entfernt werden sollte. Tut man dies doch, brennt wie in meinem Fall sicherheitshalber die Sicherung des Adapters durch, denn schließlich könnte man die Plastikhülle ja auch unabsichtlich entfernt haben. Da ich aber darauf bestand, meine Haare gefällig einzurichten, überbrückte ich diese unsinnige Schutzmaßnahme mit dem Aluminiumpapier einer aus der Schweiz importierten Schokoladetafel der von Herrn Twoblog empfohlenen Marke Callier.

Mein Reisegepäck besteht neuerdings jedenfalls zu 30% aus Adaptern, elektrischem Zubehör und Feinmechanikerwerkzeug.

Der Baron

Masse statt Klasse

Entree

Darf ich Sie beim Baron

A la carte

Impressum?
Mailen Sie mir!


+ Flickr / Baron nonverbal:

+ Herr J. / Barons Bruder:

inseqdesign cio

Schlagzeilen

Erotikshop
Sehr interessantes Thema ... da wollen wir uns mal...
hasenhirsch - 11. Juli, 16:50
von Blogger zu Blogger
Würdest Du mir ein Interview geben? Ich schreibe unter...
ChristopherAG - 5. Mai, 02:01
ausweisen ? um ausgewiesen...
ausweisen ? um ausgewiesen zu werden muß sie erst wer...
RokkerMur - 26. Januar, 22:40
sie scheinen bürokratischer...
sie scheinen bürokratischer geworden zu sein ;)
RokkerMur - 26. Januar, 22:38
Bei der Gelegenheit:...
Bei der Gelegenheit: kann mir mal jemand Dativ und...
blogger.de:esperanza.sueno.realidad - 6. September, 16:29
Stimmt, ...
eigentlich würde mein Kommentar reichen ...
sokrates2005 - 12. Januar, 15:38

Historisches

Juli 2007
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 
 
 
 
 
 
 2 
 3 
 4 
 6 
 7 
 8 
 9 
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
25
26
27
28
29
30
31
 
 
 
 
 
 

Suchen Sie was?

 

Für Statistiker

Online seit 7275 Tagen
Stand: 15. Juli, 02:08
Stats by Net-Counter.net
GVISIT

Werbung muß auch sein


Auto
Basteln
Gemüse und Obst
Hund und anderes Getier
Lieblingsmöbelhaus
Poesie
Sexblog
Sky Europe
Sonstiges
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren