Grasländer
Als ausgesprochener Naturliebhaber ließ ich mich unlängst dazu überreden, dem Zürcher Zoo einen Besuch abzustatten. Und das zu Fuß, denn das Auto mußte man - wie in der Schweiz üblich - kostenpflichtig außerhalb der Attraktion parkieren. Mit von der Partie und in ihrer Überredungskunst, doch den Zoo zu besuchen, unübertroffen waren Frau I. und Herr A., welche sich zwar nicht als sonderlich tierkundig erwiesen, die dafür aber durch wiederholtes Ausstoßen des Wortes "süüüß" auffielen, ein Wort, mit dem sie sowohl sämtliche Tiere des Zoos als auch sich selbst, das heißt einander, jedoch nicht mich bedachten.
Gegen Schluß der mehrstündigen Expedition durch zahlreiche Gehege, die derart naturnah angelegt waren, daß die Mehrzahl der Tiere sich vor den Besuchern verstecken konnte, was jene auch taten und den Zuschauern somit leere Gehege boten, gegen Schluß dieser interessanten Erfahrungen also erblickte Frau I. vierbeinige Lebewesen, die gemächlich vor sich hin trotteten und die eine positive Erinnerung in ihr ausgelöst haben dürften.
Denn mit einem Strahlen über das ganze Gesicht versuchte sie, die Aufmerksamkeit der um sie herumstehenden Mitbürger auf eben jene Tierchen zu fokussieren. "Och kuckt mal", rief sie, "Wasserschweine! Sind die süüüüüß!"
Danach fokussierte sie sich selbst, das heißt eigentlich ihren Blick auf die im ersten Bild unscharf im Vordergrund zu erkennende Tafel, um die darauf angebrachte fett gedruckte Überschrift gierig in sich aufzusaugen und ihrer Freude über die Schweinchen durch folgenden Nachsatz weiteren Ausdruck zu verleihen:
"Och kuckt mal! In der Schweiz heissen die Wasserschweine Grasländer! Ist das süüüüüüß!"
Sprachs und verließ die Bühne. Ich jedoch riskierte einen zweiten Blick. Das, was im Zürcher Zoo ausgestellt wird, ist Landschaft. Die Viecherl sind nur Nebensache. Ein Verdacht, der sich schon während des ganzen Zoobesuches aufdrängte, denn gesehen habe ich etwa 5 Tiere, wozu ich auch Frau I. und Herrn A. zähle.
Gegen Schluß der mehrstündigen Expedition durch zahlreiche Gehege, die derart naturnah angelegt waren, daß die Mehrzahl der Tiere sich vor den Besuchern verstecken konnte, was jene auch taten und den Zuschauern somit leere Gehege boten, gegen Schluß dieser interessanten Erfahrungen also erblickte Frau I. vierbeinige Lebewesen, die gemächlich vor sich hin trotteten und die eine positive Erinnerung in ihr ausgelöst haben dürften.
Denn mit einem Strahlen über das ganze Gesicht versuchte sie, die Aufmerksamkeit der um sie herumstehenden Mitbürger auf eben jene Tierchen zu fokussieren. "Och kuckt mal", rief sie, "Wasserschweine! Sind die süüüüüß!"
Danach fokussierte sie sich selbst, das heißt eigentlich ihren Blick auf die im ersten Bild unscharf im Vordergrund zu erkennende Tafel, um die darauf angebrachte fett gedruckte Überschrift gierig in sich aufzusaugen und ihrer Freude über die Schweinchen durch folgenden Nachsatz weiteren Ausdruck zu verleihen:
"Och kuckt mal! In der Schweiz heissen die Wasserschweine Grasländer! Ist das süüüüüüß!"
Sprachs und verließ die Bühne. Ich jedoch riskierte einen zweiten Blick. Das, was im Zürcher Zoo ausgestellt wird, ist Landschaft. Die Viecherl sind nur Nebensache. Ein Verdacht, der sich schon während des ganzen Zoobesuches aufdrängte, denn gesehen habe ich etwa 5 Tiere, wozu ich auch Frau I. und Herrn A. zähle.
derbaron - 10. April, 20:16