Sackgassentrilogie
Wiens Verkehrsplaner sind davon besessen, den MIV (was nichts mit Mief zu tun hat sondern die Abkürzung für motorisierten Individualverkehr ist) von der Straße wegzubringen und stattdessen den ÖV (was kein Seufzer sondern die Abkürzung für öffentlichen Verkehr ist) zu fördern. Und so kommt es, daß Wien seit Jahren von einem flächendeckenden Netz an verkehrsbehindernden Maßnahmen überzogen wird, was sich durch rote Ampelwellen, Bodenschwellen, Tempo 30 Zonen und andere staubildende Maßnahmen äußert.
Ich selbst mußte in meinen Studien- und Lehrjahren eine Prüfung bei Herrn Professor Hermann K. in personam ablegen, dem über Wien hinaus berühmten Hauptvertreter der diesbezüglichen Verkehrsplanung, eine Prüfung, die ich nur deshalb erfolgreich absolvieren konnte, weil ich entgegen meinem Gewissen Antworten auf schon erwartet habende Fragen gab, die der Fragesteller als prüfungsbestehend wertete. Das mein damaliges Studium abschließende mündliche Examen in vollem Wortlaut:
Prof. K: Sie sind Verkehrsplaner und sehen, daß es auf der Südosttangente (Anm.: Wiens Stadtautobahn, zugleich die meistbefahrene Straße Österreichs) ständig zu Staubildung kommt. Was tun Sie?
Ich: Ich reduziere die achtspurige Autobahn auf eine zweispurige Autobahn pro Richtung.
Prof. K: Sehr gut. Warum dieses?
Ich: Weil es sich dann so staut, daß die Hälfte der bösen individuellen Autofahrerstinkeregoistenschweine, die wo von denen eh nur einer pro Blechkübel in einem Blechkübel sitzt, auf liebe und brave, sympathische, wohlriechende und wohlschmeckende, lieblich anzusehende und komfortable, immer pünktliche, die Umwelt schonende öffentliche Verkehrsmittel umsteigt.
Prof. K: Aus Ihnen wird einmal ein guter Verkehrsplaner werden. Wie läuft es aber in der Realpolitik ab?
Ich: Ja, da wird jede Richtung um zwei Spuren erweitert.
Prof. K: Leider ja. Leider ja. Wie nennen Sie Politiker, die derartiges tun?
Ich: .... ähm ... auf Wählerstimmen schauende ... ähm ...?
Prof. K: Naaaa?
Ich: Also ... äääähh ... Opp..ortunii...iist..eeheheeeen?
Prof. K: Wie nennen Sie denn jemanden, der im Winter nackt auf die Straße läuft?
Ich: Flitzer? ... Ah! Einen Verrückten!
Prof. K: Gut. Und diese Politiker?
Ich: Verrückte!
Prof. K: Sehr gut. Sehr gut. Das ist zugleich Ihre Note. Sie haben bravourös bestanden!
Ich verließ die Ausbildungsstätte und fuhr seitdem im seligen Angedenken an diesen denkwürdigen Tag durch Wien, wohl wissend, wer die mich MIV-Teilnehmer behindernden Maßnahmen zu einem Gutteil zu verantworten hat. Erneut wachgerüttelt wurde ich gestern, als ich an der Peripherie Wiens in eine Gegend geriet, die man guten Gewissens als Slum meiner ansonsten geliebten Heimatstadt bezeichnen kann. Dort, ausgerechnet dort, dürfte sich ein neues verkehrsplanerisches Konzept in einer Testphase befinden, das - auf innerstädtische Bereiche angewendet - wohl das Ende jeder automobilen Freude bedeuten würde. Doch sehen Sie selbst:
(Zum Vergrößern bitte anklicken)
Sackgasse, Sackgasse und nocheinmal Sackgasse. Drei an der Zahl am Ende einer Einbahn. Fragen Sie nicht, wie ich den Ort der Handlung auf legale Weise verlassen habe.
Ich selbst mußte in meinen Studien- und Lehrjahren eine Prüfung bei Herrn Professor Hermann K. in personam ablegen, dem über Wien hinaus berühmten Hauptvertreter der diesbezüglichen Verkehrsplanung, eine Prüfung, die ich nur deshalb erfolgreich absolvieren konnte, weil ich entgegen meinem Gewissen Antworten auf schon erwartet habende Fragen gab, die der Fragesteller als prüfungsbestehend wertete. Das mein damaliges Studium abschließende mündliche Examen in vollem Wortlaut:
Prof. K: Sie sind Verkehrsplaner und sehen, daß es auf der Südosttangente (Anm.: Wiens Stadtautobahn, zugleich die meistbefahrene Straße Österreichs) ständig zu Staubildung kommt. Was tun Sie?
Ich: Ich reduziere die achtspurige Autobahn auf eine zweispurige Autobahn pro Richtung.
Prof. K: Sehr gut. Warum dieses?
Ich: Weil es sich dann so staut, daß die Hälfte der bösen individuellen Autofahrerstinkeregoistenschweine, die wo von denen eh nur einer pro Blechkübel in einem Blechkübel sitzt, auf liebe und brave, sympathische, wohlriechende und wohlschmeckende, lieblich anzusehende und komfortable, immer pünktliche, die Umwelt schonende öffentliche Verkehrsmittel umsteigt.
Prof. K: Aus Ihnen wird einmal ein guter Verkehrsplaner werden. Wie läuft es aber in der Realpolitik ab?
Ich: Ja, da wird jede Richtung um zwei Spuren erweitert.
Prof. K: Leider ja. Leider ja. Wie nennen Sie Politiker, die derartiges tun?
Ich: .... ähm ... auf Wählerstimmen schauende ... ähm ...?
Prof. K: Naaaa?
Ich: Also ... äääähh ... Opp..ortunii...iist..eeheheeeen?
Prof. K: Wie nennen Sie denn jemanden, der im Winter nackt auf die Straße läuft?
Ich: Flitzer? ... Ah! Einen Verrückten!
Prof. K: Gut. Und diese Politiker?
Ich: Verrückte!
Prof. K: Sehr gut. Sehr gut. Das ist zugleich Ihre Note. Sie haben bravourös bestanden!
Ich verließ die Ausbildungsstätte und fuhr seitdem im seligen Angedenken an diesen denkwürdigen Tag durch Wien, wohl wissend, wer die mich MIV-Teilnehmer behindernden Maßnahmen zu einem Gutteil zu verantworten hat. Erneut wachgerüttelt wurde ich gestern, als ich an der Peripherie Wiens in eine Gegend geriet, die man guten Gewissens als Slum meiner ansonsten geliebten Heimatstadt bezeichnen kann. Dort, ausgerechnet dort, dürfte sich ein neues verkehrsplanerisches Konzept in einer Testphase befinden, das - auf innerstädtische Bereiche angewendet - wohl das Ende jeder automobilen Freude bedeuten würde. Doch sehen Sie selbst:
(Zum Vergrößern bitte anklicken)
Sackgasse, Sackgasse und nocheinmal Sackgasse. Drei an der Zahl am Ende einer Einbahn. Fragen Sie nicht, wie ich den Ort der Handlung auf legale Weise verlassen habe.
derbaron - 4. April, 06:54
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