Mittwoch, 3. August 2005

Pariser Vertrauenssache

Meine Mutter beschloß, es dem Baron gleich zu machen und Paris einen Besuch abzustatten. Daher suchte sie mich schon vor Wochen auf und ich genoß die Ehre, ihr und zwei kleinen Geschwistern über Internet Flug und Hotel buchen zu dürfen. Ich verglich Flugpreise und Flugzeiten diverser Billigflieger und vermittelte sie dann an Air Berlin, deren Billigflugzeuge im Unterschied zu meinem Billigstflieger Sky Europe nicht von Bratislava sondern von Wien abfliegen.

Nach Absolvierung meines Staatsbesuches in der französischen Hauptstadt ließ sie sich von mir beraten und so erzählte ich ihr aus meinem reichhaltigen Erfahrungsschatz, daß sie am Flughafen Orly landend 5 verschiedene Metro-Linien benutzen und längere unterirdische Wege und kofferfeindliche Fahrschein-Barrieren sowie einen 10-minütigen Fußmarsch zum Hotel in Kauf nehmen muß, sodaß ich ihr nach Abschluß meiner Schilderungen riet, doch lieber ein Taxi zu nehmen.

Mutter und Geschwister taten wie ihnen empfohlen wurde. Sie landeten in Paris, bestiegen das erstbeste Taxi und ließen sich zum Hotel chauffieren. Nach dem Besichtigen sämtlicher Sehenswürdigkeiten bestiegen sie nach einer Woche das zweitbeste Taxi, um sich zurück zum Flughafen Orly bringen zu lassen. Dort angekommen waren sie zwar verwundert über die innerhalb einer Woche geänderte Architektur der Flughafengebäude, doch man begab sich schnurstracks zu den Check-In-Schaltern um sich des Gepäcks zu entledigen, jedoch - ein Flug nach Wien war nicht auffindbar.

Langes Geschreibsels kurzer Sinn: Der Baron war der Annahme, Billigflieger würden den südlich von Paris gelegenen Billig-Airport Orly anfliegen, was jedoch in seiner Generalisierung nicht stimmte, denn in Wahrheit war Muttern am nördlichen Flughafen Charles de Gaulles gelandet, was sie aber nicht mitbekam, weil sie ja ohne sich näher umzusehen in das erstbeste Taxi stieg, um sich bar jeder Ortskenntnis ins Hotel bringen zu lassen. Und da sie ihrem späteren Universalerben wie immer vollstens vertraute, kam sie auch nicht im entferntesten auf die Idee, daß sie ganz woanders war, als ich ihr davor mitgeteilt hatte. Ich hätte sie nach Kairo schicken können und sie hätte dort die Louvre-Pyramide besichtigt.

Natürlich haben alle 3 den Flug versäumt. Morgen darf ich sie besuchen und möglicherweise in Verhandlungen darüber treten, wer die Mehrkosten für den nächsttägigen Flug übernimmt. Wenn Sie also der Meinung sind, der Baron soll hier weiterhin sinnlose Beiträge liefern, dann bitte ich Sie um Argumente, die meine Verhandlungsposition stärken könnten, anderenfalls müßte ich mangels Geld meinen Internetzugang für die nächsten Monate abmelden.

Der Baron

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RokkerMur - 26. Januar, 22:38
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Bei der Gelegenheit: kann mir mal jemand Dativ und...
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Stimmt, ...
eigentlich würde mein Kommentar reichen ...
sokrates2005 - 12. Januar, 15:38

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