Montag, 7. November 2005

Großstadtproblemlösung (an sich)

An einem Spielplatz am östlichen Ende der Av. Diagonal zeigen die Stadtväter Barcelonas an sich vor, wie man es absolut richtig macht. Hunde werden hier von der Benützung des Kinderspielplatzes in vorbildlicher Weise ausgeschlossen, das heißt, selbige dürfen ihre Häufchen nicht dort machen, wo Kinder diese für Plastilin halten könnten oder schlicht ihrem Greifreflex oder Hungerinstinkt nachkommen wollen könnten.

An sich. An sich, weil Hunde zwar anhand dessen, daß ein in durchschnittlicher Augenhöhe domestizierter europäischer Durchschnittshunde befestigtes symbolhaftes Abbild ihrerselbst rot durchgestrichen wurde, unmißverständlich ihre Unerwünschtheit vor Augen geführt bekommen. Und an sich auch, weil zwar selbst farbenblinde Hundehalter zweifelsfrei erkennen können, daß es sich bei dem roten Balken nicht um eine Hundeleine sondern um eine Verbots-Durchstreichung handelt. Jedoch nur an sich. Denn wer über den Zaun bzw. durch die Zaunlatten blickt, der erspäht ein auf dem Kinderspielplatzareal auf einer zylindrischen Spiralfeder montiertes symbolhaftes, jedoch in keinster Weise durchgestrichenes oder sonstwie abschlägig kenntlich gemachtes, 1:1,5 Modell eines Hundes.



Didaktisch, psychologisch und überhaupt äußerst unklug, wie ich meine. Denn einerseits werden zumindest kurzsichtige Hunde den Zaun überspringen, um möglicherweise ausgerechnet auf einem Kinderspielplatz nicht jugendfreie Tätigkeiten an einem Artgenossen aus-, voll- und durchführen zu wollen. Andererseits wird Hundehaltern Erklärungsbedarf gegenüber ihren kleinen Lieblingen (und damit sind nicht Kinder gemeint) entstehen, denn ein pawlow-konditioniertes Frauchen oder Herrchen wird gegenüber einem treuherzig dreinschauenden Hündchen schwer argumentieren können, daß hier ein Verbot besteht, wenn die Symboliken doch eindeutig mehrdeutig sind. Und schließlich wird es Kinderhaltern schwer gemacht, ihre kleinen Lieblinge (ja, jetzt sind darunter Kinder zu verstehen) auf den Geschmack zu bringen, ihren lebenden Lieblingshund für eine Weile zu verlassen, um sich in einen umzäunten Bereich zu begeben und sich mit der unkuscheligen abstrahierten leblosen Holzversion ihres Spielgefährten zu vergnügen.

Eine sichtlich noch nicht endgültig ausgereifte Lösung eines typischen Großstadtproblems. Sechs von zehn möglichen Großstadtproblemlösungspunkten für den durchaus richtigen Ansatz abzüglich dreier Punkte für das zunichtemachen dieses durchaus richtigen Ansatzes durch unadequate Gegenüberstellung Modell versus Piktogramm.
aiiiia - 7. November, 08:23

Sie werden es nicht glauben - neulich entdeckte ich auf einem Spielplatz (und jetzt halten Sie sich bitte gut fest) so eine Wippe in Form eines Pferdes! Abgesehen davon, dass das Pferdehalter als Rechtfertigung sehen könnten, ihren Leberkäse in spe auf einem Kinderspielplatz gassi zu führen, sind an den meisten Spielplätzen nicht einmal Verbotsschilder für Pferde angebracht!

derbaron - 7. November, 08:56

Das finde ich wirklich unverantwortlich. Auch in Hinblick auf den Umfang möglicher Pferde-Extremente. Wenn man dann noch die Fallhöhe selbiger bedenkt und die kindliche Perspektive, aus der diese wahrgenommen wird ... nicht auszudenken, was man damit anrichten kann.
sokrates2005 - 7. November, 08:42

Seien sie mal ...

nicht so pingelig, Herr Baron. Ein wippendes Hundefängerholzmodell hätte zwar einen größeren Abschreckungseffekt, aber auch keinen wünschenswerten didaktischen Effekt.
Da Hunde sowieso zu blöd sind, um sowohl die Piktogramme als auch die Wipphunterln in ihrer Zweckdienlichkeit zu erkennen, verlassen sie sich einfach auf den Hausverstand der Barcelonesen ...äh Spanier.

derbaron - 7. November, 08:56

Nicht sagen's Spanier! Das sind Katalonen!
Idoru - 7. November, 08:58

und die sprechen nicht spanisch, sondern katalan. trotzdem alles in spanien. seeeeeeehr seltsam. =)
derbaron - 7. November, 09:00

Heißt es eigentlich Katalanen oder Katalonen?
Idoru - 7. November, 09:17

katalanier?
sokrates2005 - 7. November, 11:45

Kastanien?

derbaron - 7. November, 11:55

Kastanien gab's auch. 1. November war Kastanientag. Hunderte Schüler haben in alten brennenden Ölfässern Kastanien geröstet und ahnungslosen Touristen zu überteuerten Preisen aufgedrängt. Trotz leichtem Ölgeschmack waren die aber sehr lecker.
twoblog - 7. November, 09:03

Baran oder Baron?

derbaron - 7. November, 09:08

DER Baron!
Idoru - 7. November, 09:11

oder barin?
derbaron - 7. November, 09:14

Alles, nur kein Bariton.
Idoru - 7. November, 09:16

jetzt geht das hier auch schon los... =)

übrigens mag ich baritöne. so.
derbaron - 7. November, 09:18

Bari-Töne oder Baritone?
Idoru - 7. November, 09:19

äääh... was ist das eine, was das andere?
derbaron - 7. November, 09:25

Das erstere sind Töne, die möglicherweise einem Bariton (also zweiterem) entlockt werden, nehme ich mal an (falls ich mich richtig interpretiere).
caliente_in_berlin - 7. November, 12:22

und Bari ist eine Stadt in Süditalien...
thisandthat - 7. November, 18:52

...während es sich bei cambPARI um eine bei diversen feierlichkeiten mitunter exzessiv genossene rote flüssigkeit handelt.
C. Araxe - 7. November, 09:10

Sagen Sie mal, Herr Baron - mir scheint's, Sie sind sehr hundfixiert (neben Autos, versteht sich *g*). Die psychologische Deutung spare ich mir lieber. ;·)

derbaron - 7. November, 09:13

Klar. Das ist ja auch ein Hundeautoweblog.
Idoru - 7. November, 09:17

na dann, husch husch umbenennen!
derbaron - 7. November, 09:18

Huschhusch ist gar nix. Vor allem nicht in aller Herrgottsfrüh. :-)
Idoru - 7. November, 09:19

geh geh geh, zah an! =)
derbaron - 7. November, 09:25

Nur kan Streß! (Mein Lebensmotto) *g*
herold - 7. November, 09:14

sind der baron dort etwa in eine dieser tretminen getappt?

derbaron - 7. November, 09:15

Nein. Die Barcelonier haben den Wienern in dieser Beziehung einiges voraus. Die Hundehaufendichte beträgt dort etwa 1,2 auf 5 km.
sokrates2005 - 7. November, 11:47

Also heißen die ...

jetzt doch nicht Kastanier???
verevere - 7. November, 11:38

ähm

du warst in barce und alles was du erzählst in die geschichte von einem spielplatz????

derbaron - 7. November, 11:42

Es folgen noch 3 weitere Geschichten - im Lauf der Woche. Allerdings war ich in Barcelona NICHT einkaufen. *g*
C. Araxe - 7. November, 11:57

Das Wichtigste eben zuerst! *g*
derbaron - 7. November, 12:02

Ich fürchte allerdings, daß dieser Beitrag an Wichtigkeit von mir nicht zu überbieten sein wird. :-)
caliente_in_berlin - 7. November, 12:23

Der Baron kann ja auch nicht zum Shoppen kommen, wenn er nur Internetcafé sitzt...
derbaron - 7. November, 13:03

Was soll man denn sonst in Barcelona machen?
caliente_in_berlin - 7. November, 13:11

na irgendwas mit den chicas wird dir schon einfallen ;-)
oder spazieren auf den ramblas
oder tapas verdrücken
sangria
fiesta
derbaron - 7. November, 14:29

Aja! Die Ramblas. Auf denen habe ich mir wunde Füße geholt. Und der Sangria um Mitternacht am Strand war auch sehr lecker. :-)
thisandthat - 7. November, 18:53

ist es da nicht kalt, um mitternacht am strand? ;-)
derbaron - 7. November, 18:54

Nö, wir saßen dort im T-Shirt rum und waren auch mit den Füßen im Wasser. Und das Ende Oktober. :-P
thisandthat - 7. November, 18:59

und das, während hier langsam aber sicher die eiszeit näher rückt...
derbaron - 7. November, 18:59

Tja, oft hast a Pech. :-)
Aber zum Trost: Mittlerweile friere ich auch. :-)
thisandthat - 7. November, 19:28

wie schön - geteiltes leid ist halbes leid :-)
ich hab gerade den heizkörper hinaufgedreht...
derbaron - 7. November, 20:44

Ich den Thermostaten. Schade um die vielen Euros, die ich da verheize. :-)
cheridwen - 7. November, 12:15

Also wenn's nach dir geht, sollte statt einem Wipp-Hund besser ein Wipp-Auto auf dem Spielplatz stehen, oder? Bereitet ja auch besser auf das wirkliche Leben in der Großstadt vor...

derbaron - 7. November, 12:17

Wenn es um das Vorbereiten auf das Großstadtleben geht, dann sollte auf Wiener Kinderspielplätzen Wipp-Hundekacke aufgestellt werden. *g*
herold - 7. November, 16:07

"aber in spanien tausendunddrei"

mal sehen, was Sie und frau idoru dazu assoziieren ....

derbaron - 7. November, 16:16

Erster asymptotischer Annäherungsversuch: Mozart?
herold - 7. November, 16:19

nun, Sie liegen nicht ganz daneben, Herold hat nämlich schon befürchtet, Sie würden eine hundstrümmerl-zahl daraus machen. ;-)

warten wir doch noch, was frau idoru dazu meint.
derbaron - 7. November, 16:22

Ok, warten wir mal. Aber geben Sie ihr einen Hinweis, damit selbige Ihr Rätsel nicht überliest.
herold - 7. November, 16:24

Sie liegen sogar ziemlich richtig, nähern Sie sich nur weiter!
derbaron - 7. November, 16:25

Nö, ich bin nahe genug. :-)
herold - 7. November, 16:27

Sie sind doch sonst nicht so schüchtern!
derbaron - 7. November, 16:31

Oh doch! Und wie!
herold - 7. November, 16:35

was außer körperlicher betätigung fürchten Sie denn sonst noch?
derbaron - 7. November, 16:37

Daß mir der Himmel auf den Kopf fällt, die EU, Handystrahlung, Atome und Gene.
herold - 7. November, 16:43

sind Ihre gene ja auch nicht ganz geheuer, aber vor ausländern haben Sie keine scheu??
derbaron - 7. November, 17:11

Ich bin schüchtern und scheu. Aber ich bin kein Ungeheuer.
nofishonlychips - 7. November, 17:23

das ist mir zu hoch

als hund würde ich vornean pinkeln, als kind mittendrin...

lösung sehe ich auch keine, man könnte das piktogramm abmontieren und das modell sprengen...

derbaron - 7. November, 18:55

Kreativer Ansatz. Klingt nach Paris. ;-)
nofishonlychips - 7. November, 19:59

naja

kreativ?

klingt nach mord und totschlag, aber zum glück ist das ja in spanien anders...und ich grinse jetzt nicht, obwohl ich deinen obrigen beitrag wiedermal genial finde...
derbaron - 7. November, 20:38

Stimmt. Und danke trotzdem. ;-)

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Stimmt, ...
eigentlich würde mein Kommentar reichen ...
sokrates2005 - 12. Januar, 15:38

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