Dämmerungseinbruch
Als ewig Suchender, dem stets nach Stillung meines mir innewohnenden Informationsbedürfnisses dürstet (unwohlmeinende Freunde meinen, ich wäre schlicht neugierig und hätte Angst, etwas zu versäumen), lese ich täglich schon in aller Hergottsfrüh und nur wenige Minuten nach dem Verlassen des mich während der Nacht beschützend wärmenden Bettes die neueste Ausgabe des Internet durch. Periodisch wiederkehrend verweile ich hierbei unter anderem auf den von mir sehr geschätzten Seiten der durch den Österreichischen Rundfunk redigierten und publizierten österreichischen Bundesländernachrichten, da diese die wirklich wichtigen Themen, die das Land erschüttern, aufgreifen und mir so ein Gefühl der Sicherheit dafür geben, daß ich mit meinen Problemen nicht alleine dastehe, was mir tagtäglich Zuversicht gibt, den sich täglich jeweils neu anbahnenden Tag zu überstehen, denn - ich hätte es ja auch deutlich schlechter treffen können.
So las ich denn auch heute wieder das erwähnte Online-Angebot des ORF und stieß unter anderem auf die folgenden Brauchtums- und Kulturpflegeaktivitäten örtlicher Provenienz:
- Nasenbeinbruch für eifersüchtigen Ex-Freund
- Rabiater Frühpensionist schlug mehrfach zu
- Massenschlägerei in Reutte
- Schlägereien in Salzburg
- Sturm- und Rapid-Fans randalierten
- Frau mit Pflasterstein niedergeschlagen
- Opa mit Motorsäge im Kindergarten
Soweit nichts Neues, dachte ich bei mir, um im selben Augenblick verdutzt auf den Bildschirm zu starren, denn was ich nun erblickte war wirklich sensationell:
Dämmerungseinbruch um 10:04 Uhr, wo doch die Sonne gestern Abend um 18:07 Uhr untergegangen ist? Dazu und ausgerechnet noch in Schlierbach, einem kleinen Nest, das so unbedeutend ist, daß es von der Sonne normalerweise zur Gänze übersehen wird?
Ich war bestürzt. Der Weltuntergang schien nahe. Mit zittriger Hand griff ich in meine Schreibtischschublade, um die darin befindliche häufig benutzte Flasche Vodka hervorzukramen, die ich dort für erschreckende Momente meines Lebens vorrätig halte und genehmigte mir einen herzhaften Schluck. Ich gurgelte das brennende Naß hinab gen Magen, schüttelte mein Haupt und wischte mir die Tränchen der Bestürzung aus den Augen. Danach erst wich mein getrübter Blick einer klareren Sichtweise:
Ich lächelte. Ach so, dachte ich erneut bei mir, bloß das Übliche im Kulturland Österreich. Zufrieden las ich das heutige Internet zu Ende, um sodann dem Tagwerke zu fröhnen, welches schon lechzend auf mich wartete.
So las ich denn auch heute wieder das erwähnte Online-Angebot des ORF und stieß unter anderem auf die folgenden Brauchtums- und Kulturpflegeaktivitäten örtlicher Provenienz:
- Nasenbeinbruch für eifersüchtigen Ex-Freund
- Rabiater Frühpensionist schlug mehrfach zu
- Massenschlägerei in Reutte
- Schlägereien in Salzburg
- Sturm- und Rapid-Fans randalierten
- Frau mit Pflasterstein niedergeschlagen
- Opa mit Motorsäge im Kindergarten
Soweit nichts Neues, dachte ich bei mir, um im selben Augenblick verdutzt auf den Bildschirm zu starren, denn was ich nun erblickte war wirklich sensationell:
Dämmerungseinbruch um 10:04 Uhr, wo doch die Sonne gestern Abend um 18:07 Uhr untergegangen ist? Dazu und ausgerechnet noch in Schlierbach, einem kleinen Nest, das so unbedeutend ist, daß es von der Sonne normalerweise zur Gänze übersehen wird?
Ich war bestürzt. Der Weltuntergang schien nahe. Mit zittriger Hand griff ich in meine Schreibtischschublade, um die darin befindliche häufig benutzte Flasche Vodka hervorzukramen, die ich dort für erschreckende Momente meines Lebens vorrätig halte und genehmigte mir einen herzhaften Schluck. Ich gurgelte das brennende Naß hinab gen Magen, schüttelte mein Haupt und wischte mir die Tränchen der Bestürzung aus den Augen. Danach erst wich mein getrübter Blick einer klareren Sichtweise:
Ich lächelte. Ach so, dachte ich erneut bei mir, bloß das Übliche im Kulturland Österreich. Zufrieden las ich das heutige Internet zu Ende, um sodann dem Tagwerke zu fröhnen, welches schon lechzend auf mich wartete.
derbaron - 16. Oktober, 11:04
55 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
pathologe - 16. Oktober, 12:42
Da sieht man, was passieren kann, wenn man nicht ordentlich das Dach dämmt.
derbaron - 16. Oktober, 12:45
Das Dach war überhaupt falsch montiert: Die Einbrecher stiegen vom Dach zum Wohnzimmerfenster AUF???
pathologe - 16. Oktober, 12:49
Wohnt Gott in Schlierbach?
derbaron - 16. Oktober, 13:11
Ist das Wohnzimmerfenster der Himmel?
pathologe - 16. Oktober, 13:18
Na ja, irgendwie muss er ja auch mal Licht reinlassen. Und wenn er die Vorhänge zuzieht, wird es hier ziemlich dunkel, oder?
(Ich seh grad, in 4 Tagen sind sie teuflisch lange online)
(Ich seh grad, in 4 Tagen sind sie teuflisch lange online)
derbaron - 16. Oktober, 13:22
Ah ja. Das ist nachvollziehbar.
(An den Teufel glaubt doch heutzutage keine Sau mehr.)
(An den Teufel glaubt doch heutzutage keine Sau mehr.)
twoblog - 16. Oktober, 13:28
Einfach unglaublich, aber wahr.
Jeden Tag verusachen die verschiedenen Geschichten der Heroldbande in Ihrem Lande diese schlimmen Schlagzeilen. Wie überlebt man das?
derbaron - 16. Oktober, 13:42
Mit viel Vodka. Steht eh im Beitrag.
twoblog - 16. Oktober, 15:49
Aufpassen!
Die Heroldbande soll auch den Vodkahandel in Wien voll im Griff haben.
derbaron - 16. Oktober, 15:57
Genau aus diesem Grund beziehe ich meinen Vodka direkt von der Russenmafia.
twoblog - 16. Oktober, 16:11
Und die hat keinen Kontakt zu den Herolds?
derbaron - 16. Oktober, 16:14
Glaub nicht. Die kämpfen hier um Marktanteile, daher Konkurrenz.
aiiiia - 16. Oktober, 14:49
bei "Student geriet in Schusswechsel" bin ich übrigens heute morgen vorbeigefahren. aber im bus, nicht auf dem fahrrad.
(habe den beitrag übrigens wieder nur überflogen. dachte, es geht vielleicht darum, schlagzeilen zu posten, war das ok so?)
(habe den beitrag übrigens wieder nur überflogen. dachte, es geht vielleicht darum, schlagzeilen zu posten, war das ok so?)
derbaron - 16. Oktober, 15:03
Die Rache naht! :-P
sillerbetrachter - 16. Oktober, 18:11
bei den überschriften wird der begriff "schlagzeile" klar.
derbaron - 16. Oktober, 21:10
San'S froh, daß Sie in Deutschland wohnen, bei uns geht's zu ...
sillerbetrachter - 18. Oktober, 12:11
och, bei uns gibt es viele bilder in einer zeitung, deren inhalte nicht wirklich weniger "schagkräftig" sind. es scheint, dass das nicht nur ein spiegel der zeit ist, nein, der "unterhaltungs- und verkaufswert" stimmt auch.
herold - 16. Oktober, 19:31
in anbetracht des fehlens aller Ihrer lieblings-themen kann das heute aber trotzdem kein guter tag für Sie gewesen sein.
derbaron - 16. Oktober, 21:10
Heute war sogar ein besonders guter Tag.
nahlinse - 16. Oktober, 21:11
:-)
derbaron - 16. Oktober, 21:12
Eben. *g*
in-kompetenz (Gast) - 16. Oktober, 20:54
*rotflol* - um neudeutsche Ausdrücke in das hochgeistige Thema einzubringen!
Schlierbach - da kommt doch der Schloßkäse her, den der Billa gleich neben ja-natürlich preisgünstigst feilbietet..... allerwahrscheinlichst handelt es sich also um geschickt getarnte Schleichwerbung. Apropos: welche Vodka-Marke bevorzugen den der Adel von heute zum Frühstück? Stolichnaya, Moskowskaya oder doch den kostengünstigeren und daher in größeren Mengen beschaffbaren Eristoff????
Schlierbach - da kommt doch der Schloßkäse her, den der Billa gleich neben ja-natürlich preisgünstigst feilbietet..... allerwahrscheinlichst handelt es sich also um geschickt getarnte Schleichwerbung. Apropos: welche Vodka-Marke bevorzugen den der Adel von heute zum Frühstück? Stolichnaya, Moskowskaya oder doch den kostengünstigeren und daher in größeren Mengen beschaffbaren Eristoff????
derbaron - 16. Oktober, 21:09
Inkognito, unschuldig UND anonym! Sie machen Ihre Lage immer schlimmer! :-)
Betreffs Ihrer Anfrage bezüglich Vodka: Der Fusel muß möglichst billig sein, alles andere ist sekundär. Von mir aus kann der auch blind machen.
Betreffs Ihrer Anfrage bezüglich Vodka: Der Fusel muß möglichst billig sein, alles andere ist sekundär. Von mir aus kann der auch blind machen.
Miaka - 16. Oktober, 21:34
baron, dass ihnen die wesentlichen dinge sekundär sind sieht man schon bei der wahl ihrer autos.
derbaron - 16. Oktober, 21:36
Miaka, über diese Frechheit will ich mal wohlmeinend hinwegsehen, denn Sie sind
A. jünger
B. eine Frau
:-P
A. jünger
B. eine Frau
:-P
Miaka - 16. Oktober, 21:44
und sie können c kein argument dagegen bringen :-P
derbaron - 16. Oktober, 23:20
Doch: Sie haben einfach keine Ahnung von Autos. *langenasezeig* :-)
twoblog - 17. Oktober, 13:56
Baron: Warum nicht *langenasemitdenwürschtelfingerzeig* ? ;-)
derbaron - 17. Oktober, 13:57
Tun Sie sich keinen Zwang an, Herr Twoblog. :-)
nahlinse - 17. Oktober, 14:03
Kinder ... alles Kinder. *kopfschüttel*
derbaron - 17. Oktober, 14:17
Da redet die Richtige. :-P
twoblog - 17. Oktober, 15:23
Frau Nahlinse!
Sie können ja Erwachsene bleiben, der Baron und ich bleiben Kinder.
In-Kompetenz (Gast) - 18. Oktober, 16:56
Oh, Adel verpflichtet nicht nur, er kann auch vernichten! Did not know that! ;-)
Und: Inkognito, unschuldig UND anonym - das schlechte Gewissen nagt an mir und bereitet mir schlafloseste Nächte - jetzt trau ich mich erst recht nicht hervor :-)
Und: Inkognito, unschuldig UND anonym - das schlechte Gewissen nagt an mir und bereitet mir schlafloseste Nächte - jetzt trau ich mich erst recht nicht hervor :-)
sokrates2005 - 17. Oktober, 15:30
Interessante Sammlung ...
an ORF-Meldungen - erinnert mich an ein Pelztier. ;-)
derbaron - 17. Oktober, 15:37
An ein gescheites? *g*
1.: Der Vodka war also umsonst (UM DIESE ZEIT TRINKEN SIE VODKA???)
2.: Sie stehen aber verdammt spät auf!!!
1a. Der Vodka war nicht umsonst sondern vielmehr ganz schön teuer.
1.b Vodka eignet sich hervorragend für die Mundhygiene, man erspart sich dadurch das Zähneputzen.
2. Besser spät als nie.
Wo man doch genauso gut die Zähne einfach über Nacht in ein Glas mit Wodka legen kann.
Flyhigher: Schlafen tut man VOR dem Frühstück.
und wie bitte herr baron? provinz? ha! mitnichten! metropole!!!