Soziale Blasmusik
Was nichts kostet, ist nichts wert, sagt der Volksmund - jener Volksmund, dem die Politik aus Gründen der Volksnähe stets allergenauestens auf die Finger schaut, wenn ein Mund denn Finger hätte (Sie wissen schon was ich meine). So kam es, daß vor einiger Zeit unter einer konservativen Regierung in Österreich Studiengebühren eingeführt wurden, was das Studieren als solches zwar nicht wertvoller aber zumindest teurer machte. Immerhin.
Nun fanden im Herbst vergangenen Jahres die in periodischem Abstand wiederkehrenden und allseits beliebten Grabenkämpfe aus Anlaß einer ins Haus Österreich stehenden Nationalratswahl statt, in Folge derer es zwar wurscht war welche Partei man wählte, doch konnte man zumindest schöne Versprechen und Absichtserklärungen vernehmen, deren eine es war, daß sich eine sich für sozial haltende Partei die Abschaffung der Studiengebühren vornahm.
Jene Partei schaffte es nun aber dummerweise tatsächlich in die neue Regierung - sie mußte sich dafür unter Selbstaufgabe lediglich sämtliche angekündigte Vorhaben wegverhandeln lassen und bekam dafür im Gegenzug den Bundeskanzler geschenkt. Jener mußte nur noch so tun, als hätte er zumindest eines seiner Wahlversprechen gehalten und alles wäre gut gewesen. So verkündete er, daß er die Studiengebühren abgeschafft hätte, Studenten müßten dafür lediglich 60 Stunden pro Semester im Sozialbereich arbeiten und schon wären diese von sämtlichen Gebühren befreit.
Studenten der Studienrichtung Technische Mathematik deckten den Schwindel jedoch auf: 363 Euro Studiengebühren dividiert durch 60 Arbeitsstunden ergibt 6,06 Euro Stundenlohn, worauf ein wütender Protest einsetzte, der vom Wissenschaftssprecher der sich für sozialen haltenden Partei, einem ehemaligen Fernsehsprecher, mit den Worten "Studiengebühren müssen nur von faulen Studenten oder Kindern reicher Eltern bezahlt werden" abgetan wurde.
Der Herr Bundeskanzler selbst versprach, mit gutem Beispiel voranzugehen und hinkünftig einmal pro Woche Nachhilfestunden zu erteilen (wobei er bis dato den Nachweis schuldig blieb, daß Nachhilfestunden als Sozialdienst gelten und wobei sich weiters die Frage stellt, welches Fach der Herr Bundeskanzler denn eigentlich beherrscht)
Ein nicht minder guter Vorschag wurde nun vom steirischen Blasmusikverband lanciert. Der Obman ebenjenes Vereins meinte, daß auch das Mitwirken in einer Blasmusikkapelle unter Sozialarbeit falle, weshalb Blasmusiker jedenfalls von der Pflicht, ihren Obulus für das Studium leisten zu müssen, ausgenommen sein sollten. Ich hingegen finde, daß Blasmusik keinen sozialen Zweck erfüllt, vielmehr ist diese so nervig, daß Mitwirkende an derartigem volkstümlichen Brauchtumslärm mit einer Studiengebühr in der doppelten als der bisher vorgesehen Höhe bestraft werden sollten (um etwaigen Fragen vorzubeugen: Ich spreche aus eigener Erfahrung - ich mußte selbst für ein paar Monate am Erzeugen eines diesbezüglichen Kraches mitwirken).
Nun fanden im Herbst vergangenen Jahres die in periodischem Abstand wiederkehrenden und allseits beliebten Grabenkämpfe aus Anlaß einer ins Haus Österreich stehenden Nationalratswahl statt, in Folge derer es zwar wurscht war welche Partei man wählte, doch konnte man zumindest schöne Versprechen und Absichtserklärungen vernehmen, deren eine es war, daß sich eine sich für sozial haltende Partei die Abschaffung der Studiengebühren vornahm.
Jene Partei schaffte es nun aber dummerweise tatsächlich in die neue Regierung - sie mußte sich dafür unter Selbstaufgabe lediglich sämtliche angekündigte Vorhaben wegverhandeln lassen und bekam dafür im Gegenzug den Bundeskanzler geschenkt. Jener mußte nur noch so tun, als hätte er zumindest eines seiner Wahlversprechen gehalten und alles wäre gut gewesen. So verkündete er, daß er die Studiengebühren abgeschafft hätte, Studenten müßten dafür lediglich 60 Stunden pro Semester im Sozialbereich arbeiten und schon wären diese von sämtlichen Gebühren befreit.
Studenten der Studienrichtung Technische Mathematik deckten den Schwindel jedoch auf: 363 Euro Studiengebühren dividiert durch 60 Arbeitsstunden ergibt 6,06 Euro Stundenlohn, worauf ein wütender Protest einsetzte, der vom Wissenschaftssprecher der sich für sozialen haltenden Partei, einem ehemaligen Fernsehsprecher, mit den Worten "Studiengebühren müssen nur von faulen Studenten oder Kindern reicher Eltern bezahlt werden" abgetan wurde.
Der Herr Bundeskanzler selbst versprach, mit gutem Beispiel voranzugehen und hinkünftig einmal pro Woche Nachhilfestunden zu erteilen (wobei er bis dato den Nachweis schuldig blieb, daß Nachhilfestunden als Sozialdienst gelten und wobei sich weiters die Frage stellt, welches Fach der Herr Bundeskanzler denn eigentlich beherrscht)
Ein nicht minder guter Vorschag wurde nun vom steirischen Blasmusikverband lanciert. Der Obman ebenjenes Vereins meinte, daß auch das Mitwirken in einer Blasmusikkapelle unter Sozialarbeit falle, weshalb Blasmusiker jedenfalls von der Pflicht, ihren Obulus für das Studium leisten zu müssen, ausgenommen sein sollten. Ich hingegen finde, daß Blasmusik keinen sozialen Zweck erfüllt, vielmehr ist diese so nervig, daß Mitwirkende an derartigem volkstümlichen Brauchtumslärm mit einer Studiengebühr in der doppelten als der bisher vorgesehen Höhe bestraft werden sollten (um etwaigen Fragen vorzubeugen: Ich spreche aus eigener Erfahrung - ich mußte selbst für ein paar Monate am Erzeugen eines diesbezüglichen Kraches mitwirken).
derbaron - 22. Januar, 09:26
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